Sorge: BMG-Pläne in Koalition ohne Rückhalt |
Cornelia Dölger |
13.06.2024 11:50 Uhr |
Auch der CSU-Gesundheitsexperte Stephan Pilsinger kritisierte die Pläne. »Der Referentenentwurf stellt gegenüber den Eckpunkten des BMG leider keine Verbesserung für unsere Apotheker und damit für die Arzneimittelversorgung unserer Bevölkerung dar«, so Pilsinger zur PZ.
Zwar werde das Fixum endlich leicht erhöht, an anderer Stelle sollten die Apotheken aber mit neuen finanziellen Einschnitten belastet werden. »Ein Nullsummenspiel, das unsere Apotheker vor Ort frustriert und das Apothekensterben in Deutschland nicht beenden wird.« Laut den Plänen soll das Fixum mittelfristig leicht erhöht werden, gleichzeitig soll aber der variable Anteil beim Honorar sinken.
»Apotheken light« sind Pilsinger zufolge mit der CSU nicht zu machen. »Wie weit Lauterbach von der Realität des Apotheken-Alltags ist, zeigt sein Vorhaben, in Filialen künftig nur noch PTA an den HV-Tisch zu stellen.« Er erklärte: »Nichts gegen die PTA, die für den Apothekenbetrieb unersetzlich sind. Aber Apotheker haben nun einmal eine deutlich erweiterte akademische Ausbildung und mehr Erfahrung mit Pharmazeutika.«
Eine Apotheke ohne Apotheker wäre ihm zufolge nur eine Medikamenten-Abgabestelle ohne die notwendige Fachberatung im Einzelfall. »Da kann Lauterbach bald nur noch Arzneimittelautomaten aufstellen.« Pilsinger warnte: »Zu Risiken und Nebenwirkungen können Sie dann aber keinen Apotheker mehr fragen. Das will ich nicht erleben müssen.«