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Falsche Sicherheit

Sonnenschutz ist keine Erlaubnis zum Sonnenbaden

Die Nutzung von Sonnencreme zum Schutz vor Sonnenbrand und Hautkrebs könnte indirekt das Hautkrebsrisiko erhöhen, indem sie ein falsches Gefühl von Sicherheit vermittelt. Darauf weist die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie aktuell hin. Noch gefährlicher ist, sich nicht einzucremen. 
Christina Hohmann-Jeddi
28.06.2024  13:30 Uhr

Sonnenschutzmittel reduzieren nachweislich das Hautkrebsrisiko – sie können aber zu riskantem Verhalten verleiten und somit indirekt das Hautkrebsrisiko erhöhten. Das legen zwei Studien aus dem vergangenen Jahr nahe, wie die Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft und der Deutschen Krebsgesellschaft vor Kurzem mitteilte. In einer kanadischen Untersuchung waren die Inzidenzraten für Melanome (schwarzer Hautkrebs) in den Regionen höher, in denen die Bevölkerung eher Sonnenschutz verwendete, sich der Gesundheitsrisiken der Sonnenexposition bewusster war und eher den UV-Index berücksichtigte.

Dies bestätigt eine britische Studie, die November 2023 im Journal »Cancer Epidemiology, Biomarkers & Prevention« erschien. Demnach waren die Risiken für Basalzellkarzinome und Plattenepithelkarzinome positiv mit der häufigen Verwendung von Sonnencreme korreliert.

Falsches Sicherheitsgefühl

Was als Sonnencreme-Paradoxon bekannt wurde, ist einfach zu erklären: Wer sich eincremt, wiegt sich in falscher Sicherheit und bleibt zu lange in der Sonne. Sonnenschutzmittel sind aber keineswegs die Erlaubnis zum langen und gefahrlosen Bräunen, heißt es von der ADO. Mit jedem Sonnenbad erhöht sich das Risiko für Hautkrebs.

Professor Dr. Carola Berking vom Uniklinikum Erlangen gibt in der Mitteilung zu bedenken, dass keine Sonnencreme 100 Prozent vor allen schädlichen Strahlen der Sonne schütze. Ein Teil der UV-Strahlung gelange immer noch auf die Haut. »Außerdem ist die Creme meist nicht auf allen Hautpartien, nicht flächendeckend und nicht dick genug aufgetragen«, so die Medizinerin.

Durch die Verwendung der Sonnencremes könne das längere Sonnenbaden zu einer längeren Einwirkung von UVA-Strahlen führen, die weniger gut von den Sonnencremes abgehalten werden. »Diese können in der Haut nicht nur die Faltenbildung, sondern über indirekte Wege auch karzinogene Schäden an der DNA der Hautzellen anrichten«, so Berking.

Tipps zum richtigen Sonnenschutz

Ihre Tipps zum richtigen Schutz vor der Sonne: Intensives Sonnenbaden und Sonnenbänke sollten grundsätzlich gemieden werden. Bei sonnigem Wetter sollten zusätzlich zur Nutzung von Sonnencremes möglichst Schattenplätze aufgesucht sowie UV-Schutzkleidung, Hut oder Kappe und Sonnenbrille getragen werden.

Beim Auftragen der Sonnenschutzcremes sei zu beachten, dass diese rechtzeitig vor der Sonnenexposition erfolgen sollte und zwar »in genügender Menge und an allen Körperstellen, die der Sonne ausgesetzt sind«. Nach Schwitzen oder Schwimmen ist Nachcremen angesagt.

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