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Hausmittel und Medikamente

So wird man Schuppen am besten wieder los

Trockene Heizungsluft, zu heißes Föhnen oder häufiges Haarewaschen: Bei manchen führt dies zu unliebsamer Schuppenbildung auf der Kopfhaut. Welche Hausmittel, Shampoos und Medikamente kommen infrage – und von welchen sollte man besser die Finger lassen?
AutorKontaktdpa
Datum 05.02.2025  11:34 Uhr

Dass die Kopfhaut abschuppt, ist ein natürlicher Prozess. Diese Erneuerung der Haut findet bei jedem Menschen statt. »In der Regel dauert es 28 Tage von der Entstehung bis zur Ablösung der Hautzellen«, erklärt Dr. Ursula Sellerberg von der Bundesapothekerkammer gegenüber der Deutschen Presseagentur (dpa). Bilden sich allerdings zu schnell neue Hornhautzellen, also beschleunigt sich der Prozess, ballen sie sich zusammen. Die Zellen lösen sich dann in größeren Verbänden. Das sind dann sichtbare Schuppen, die die meisten Betroffenen optisch stören dürften.

Schuppen sind nicht gleich Schuppen: Unterscheiden muss man zwischen der trockenen und der fettigen Variante:

  • Trockene Schuppen sind klein, weiß und rieseln ähnlich wie Schnee. »Mögliche Ursachen sind zu häufiges und/oder zu heißes Waschen und Föhnen der Haare oder auch trockene Heizungsluft«, sagt die Dermatologin Dr. Marion Moers-Carpi aus München.
  • Fettige Schuppen sind gelblich-glänzend und haften oft fest im Haar. Ursache ist eine erhöhte Talgproduktion. Dazu kommt es beispielsweise durch zu häufiges Haarewaschen. »Fettige Schuppen begünstigen zudem das Wachstum des Hefepilzes Malassezia furfur«, sagt Moers-Carpi.

Generell gilt: Gehen die Schuppen mit Juckreiz und Rötungen einher, sollte man unbedingt ärztlichen Rat einholen. Gleiches gilt für nässende Stellen, Bläschen oder Krusten auf der Kopfhaut. Dermatologin oder Dermatologe sind auch dann gefragt, wenn Anti-Schuppen-Shampoos aus der Drogerie oder Hausmittel keine Wirkung zeigen.

Welche Hausmittel sind empfehlenswert?

Um trockene Schuppen in den Griff zu bekommen, kann man diese Hausmittel testen:

  • Olivenöl: »Hilfreich kann sein, bei trockenen Schuppen über Nacht einige Tropfen Olivenöl auf die Kopfhaut zu geben und einwirken zu lassen«, sagt Apothekerin Ursula Sellerberg. Um zu vermeiden, dass das Olivenöl auf die Bettwäsche gerät, sollte man lieber eine Mütze oder Plastikhaube überziehen. Am nächsten Morgen dann das Öl mit Shampoo auswaschen.
  • Aloe vera: Sie wirkt Marion Moers-Carpi zufolge gegen trockene Schuppen und juckende Kopfhaut, da sie Feuchtigkeit spendet und beruhigt. Dafür ein Aloe-vera-Gel in die Kopfhaut einmassieren, eine halbe Stunde einwirken lassen und es anschließend mit einem milden Shampoo auswaschen.
  • Kokosöl sorgt laut Moers-Carpi für eine gute Durchfeuchtung der Kopfhaut bei trockenen Schuppen. Dafür ein paar Tropfen Kokosöl in die Kopfhaut einmassieren, eine halbe Stunde einwirken lassen und das Öl anschließend mit einem milden Shampoo auswaschen.
  • Naturjoghurt kann die Kopfhaut in Balance bringen und ihr Feuchtigkeit spenden. Dafür Joghurt in die Kopfhaut einmassieren und nach etwa 15 Minuten mit Wasser auswaschen. »Joghurt kann bei trockenen Schuppen helfen, aber das muss jeder selbst entscheiden, ob er oder sie das machen möchte«, so die Dermatologin.

Diese Hausmittel können auch bei fettigen Schuppen zum Einsatz kommen:

  • Natron: Das Pulver mit etwas Wasser zu einer Paste anrühren und dann auf die Kopfhaut auftragen. Nach einer Einwirkzeit von 15 Minuten wird die Paste mit Shampoo aus den Haaren ausgewaschen. Tipp: »Erst mal die Paste, die aggressiv wirken kann, an einer kleinen Stelle der Kopfhaut auftragen und testen, ob man damit klarkommt«, sagt Sellerberg.
  • Zitrone: Dafür einen Esslöffel Zitronensaft mit drei Esslöffeln Wasser vermischen und die Flüssigkeit auf der Kopfhaut verteilen. Nach 15 Minuten gut auswaschen.

Oft ist zu lesen, dass Teebaumöl gegen Schuppen wirken soll. Sellerberg rät allerdings zur Vorsicht. »Bei der Anwendung von Teebaumöl besteht ein hohes Risiko für allergische Reaktionen, da Teebaumöl ein Kontaktallergen ist«, sagt die Pharmazeutin . Hautärztin Moers-Carpi rät zudem von Apfelessig als Hausmittel bei Schuppen ab. »Apfelessig wirkt zu aggressiv auf der Kopfhaut – und es riecht auch nicht angenehm.«

Welche Mittel können Arzt oder Ärztin verschreiben?

Gefühlt alle Hausmittel und Shampoos aus der Drogerie ausprobiert, doch die Schuppen sind immer noch da? Dann können Ärztinnen und Ärzte spezielle Mittel verordnen. Ein Beispiel: »Shampoos mit dem Wirkstoff Ketoconazol helfen gegen fettige Schuppen«, sagt Moers-Carpi. Betroffene sollen damit über mehrere Wochen alle drei bis vier Tage ihre Haare waschen und dabei das Shampoo mehrere Minuten einwirken lassen, ehe sie es ausspülen.

Sind es richtig feste fettige Schuppenplatten, kann eine Kopfhautkur über mehrere Wochen zweimal pro Woche über Nacht helfen: »Bei der Kur handelt es sich um ein in der Apotheke angefertigtes Gemisch aus Olivenöl, Rizinusöl und Salicylsäure; es wird vor dem Zubettgehen aufgetragen und wirkt über Nacht«, so die Medizinerin. Auch hier gilt: Damit die Kur keine Spuren im Bett hinterlässt, sollte man mit Plastikhaube oder Mütze schlafen. Am nächsten Morgen ist Haarewaschen mit einem Ketoconazol-Shampoo angesagt.

Bei trockenen Schuppen hilft ein feuchtigkeitsspendendes Kopfhaut-Tonikum. »Das wirkt wie Mineralwasser für die Kopfhaut«, sagt Dermatologin Moers-Carpi. Das Tonikum trägt man zwei- bis dreimal pro Woche abends vor dem Schlafengehen mit Hilfe eines Applikators auf und massiert es leicht in die Kopfhaut ein. Das Tonikum wirkt über Nacht ein und wird bei Bedarf am nächsten Morgen mit Shampoo ausgewaschen.

»Wenn sich die Schuppen hartnäckig halten und gar nichts hilft, dann muss gegebenenfalls eine Cortison-haltige Lösung aufgetragen werden«, so Moers-Carpi. Übrigens: Früher wurden häufig Teerprodukte bei Schuppen verschrieben. »Das ist aber überholt, solche Erzeugnisse können krebserregende Nebenwirkungen haben«, erklärt Apothekerin Sellerberg.

Was kann man vorbeugend gegen Schuppen tun?

Ein guter Anfang: nicht täglich die Haare waschen und am besten lauwarmes Wasser dafür nutzen. »Zu heißes oder zu kaltes Wasser kann dazu führen, dass die Kopfhaut gereizt wird«, sagt Sellerberg. Wer sich die Haare föhnt, sollte das lieber nicht auf heißester Stufe tun.

Moers-Carpi empfiehlt außerdem: »Viel trinken, damit der Körper gut mit Flüssigkeit versorgt ist, für ausreichend Luftfeuchtigkeit in beheizten Räumen sorgen und sich gesund ernähren.«

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