So sehen die Apotheken das E-Rezept |
Alexander Müller |
04.03.2024 13:01 Uhr |
Das EGK-Verfahren dominiert als Einlöseweg beim E-Rezept. / Foto: IMAGO/Steffen Schellhorn
Etwas mehr als ein Drittel der befragten Apotheken gab an, dass bei 20 bis 50 Prozent der eingelösten E-Rezepte Probleme aufträten, die beim herkömmlichen Muster 16 nicht aufgetreten wären. Weitere 14 Prozent gaben an, dass es sogar bis zu 70 Prozent waren. Laut immerhin 42 Prozent der Apothekerleiter lagen die Probleme im Bereich von 0 bis 20 Prozent der eingelösten E-Rezepte.
Mit Abstand am häufigsten wird das Problem geschildert, dass die Patientin oder der Patient vor dem E-Rezept in der Apotheke ist. Das passiert, wenn die Praxis nur ein- oder mehrmals täglich die Stapelsignatur verwendet, statt jedes einzelne E-Rezept mit der Komfortsignatur sofort an den Fachdienst zu überweisen.
Mehr als zwei Drittel der Apotheken sehen darin das derzeit größte Problem. Doch jede zehnte Apotheke nannte die bei dieser Frage die Wartezeiten der TI-Infrastruktur. Auch die eine falsche Berufsbezeichnung des Verordners sowie Probleme mit der eigenen Software tauchen auf.
Unter dem Strich hat die Einführung des E-Rezepts laut 45 Prozent der Befragten zu einem »anhaltenden Mehraufwand bei Technik und Personal« geführt, weitere 21 Prozent sehen sogar einen »erheblichen Mehraufwand, der die Patientenversorgung gefährdet«. Auf der anderen Seite sprechen 26 Prozent von schnell lösbaren Anlaufschwierigkeiten und 5 Prozent sehen einen allenfalls minimalen Mehraufwand. »Das reinste Chaos« erlebt nur eine kleine Minderheit von knapp 4 Prozent.
Und wie hat sich das Verhältnis zu den Praxen verändert? Rund zwei Drittel der befrgaten Apotheker sagen, dass die Zusammenarbeit unverändert gut sei. Jede zehnte Apotheke gibt an, dass es jetzt sogar besser an. Allerdings empfindet auch ein Fünftel die Zusammenarbeit als verschlechtert.
Verhalten optimistisch blicken die Apotheken in die Zukunft: Mehr als die Hälfte (55 Prozent) findet, dass es langsam besser wird, und weitere 14 Prozent sind überzeugt, dass man es bald gar nicht mehr als neu wahrnehmen wird. Andererseits befürchtet jede vierte Apotheke, dass die Lage so schwierig bleibt wie aktuell, nur eine kleine Minderheit glaubt dagegen an eine rasante Verbesserung.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.