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Influenza

So gut wirkte die Grippeimpfung in dieser Saison

Die Grippeimpfstoffe der aktuellen Saison 2022/23 bewirkten einen recht hohen Schutz vor Erkrankungen und Hospitalisierungen. Das legen Daten der US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention nahe.
Christina Hohmann-Jeddi
01.03.2023  09:30 Uhr

Jedes Jahr passen Experten die saisonalen Grippeimpfstoffe an die aktuell zirkulierenden Influenzavirus-Varianten an und wählen für die Herstellung solche aus, von denen angenommen wird, dass sie einen besonders guten Immunschutz gegen möglichst viele Varianten induzieren. Das klappt mal mehr und mal weniger gut. In der aktuellen Saison 2022/23 »passte« der Impfstoff offenbar gut auf die kursierenden Varianten. Die Impfstoff-Wirksamkeit lag bei 45 bis 55 Prozent je nach Altersgruppe und Endpunkt, teilte die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC am 22. Februar mit.

Entsprechende Daten stellen die CDC auf ihrer Website vor. In dieser Saison dominierten in den USA Influenza-A(H3N2)-Viren stark.75 Prozent der Influenza-Infektionen gingen auf diesen Subtyp zurück. Die saisonale Impfung erreichte höhere Schutzwirkung als in früheren Jahren, wenn H3-Viren dominierten, auch bei Älteren und Immunkompromittierten, heißt es in der Mitteilung. Laut dem CDC-Grippeexperten Brendan Flannery konnte bei H3-Viren in den vergangenen zehn Jahren kaum ein Schutz bei diesen Risikopersonengruppen nachgewiesen werden, daher seien die Daten aus diesem Winter ermutigend.

Gerade bei Kindern wirkten die Grippeimpfstoffe gut: Laut Daten des New Vaccine Surveillance Network (NVSN) hatten Kinder, die gegen Grippe geimpft waren, ein um 68 Prozent geringeres Risiko, wegen Influenza hospitalisiert zu werden, und ein um 42 Prozent geringeres Risiko, wegen Influenza eine Notaufnahme zu besuchen, als ungeimpfte Kinder. Die Daten beziehen sich auf Mitte September 2022 bis Ende Januar 2023. Eine weitere Untersuchung zeigte, dass die saisonalen Impfstoffe auch das Risiko für symptomatische Influenza-Infektionen um 71 Prozent senkten.

Ähnliche Ergebnisse stammen vom Investigating Respiratory Viruses in the Acutely Ill (IVY) Network und beziehen sich auf Erwachsene. Demnach schützte die Grippeimpfung in diesem Winter Erwachsene insgesamt zu 43 Prozent und Senioren über 65 Jahre zu 35 Prozent vor grippebedingter Hospitalisierung. Bei Immunkompromittierten betrug der Schutz 44 Prozent. Somit sei der Schutz über alle Altersgruppen und über alle Surveillance-Systeme hinweg vergleichsweise gut gewesen.

So früh hätte die Behörde noch in keinem Jahr die Wirksamkeitsschätzungen zur Grippeimpfung vorstellen können, heißt es in der CDC-Mitteilung. Dies sei durch den frühen Beginn und das frühe Ende der Grippewelle in diesem Winter möglich gewesen.

RKI-Daten zur Wirksamkeit der saisonalen Grippeimpfstoffe

Auf einen guten Schutz weisen auch die Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hin. Auch in Deutschland dominierten H3N2-Viren – sie machten etwa 87 Prozent der Nachweise aus, wie aus dem aktuellen Wochenbericht der AG Influenza zu entnehmen ist. Um die Passgenauigkeit der Impfstämme, die für die Produktion der Vakzinen genutzt wurden, beurteilen zu können, führt die AG Influenza sogenannte Hämagglutinations-Hemmtests durch.

Bei diesem serologischen Verfahren, das spezifische Antikörper nachweist, wurden alle isolierten Influenza-A(H3N2)-Viren vom gegen den Impfstamm gerichteten Referenzserum »sehr gut erkannt«, heißt es in dem Wochenbericht. Die Influenza-A(H1N1)pdm09-Viren reagierten ebenfalls sehr gut mit dem entsprechenden Referenzserum und die B/Victoria-Viren wurden vom gegen den Impfstamm gerichteten Serum ebenfalls detektiert.

Eine Beurteilung der Impfstoff-Wirksamkeit sei zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht möglich, da hier noch andere Faktoren wie Alter der Geimpften oder vorhergehende Zahl der Antigenkontakte berücksichtigt werden müssten, informiert das RKI.

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