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Völkerwanderung

So entstand Europas Gen-Mix

Wie entstand im Laufe der Hauptmigrationswellen die genetische Vielfalt in Europa? Mit dieser Frage haben sich vier »Nature«-Publikationen befasst. Demnach scheint das aktuelle genetische Make-up weniger durch Anpassung, sondern vielmehr durch Migration entstanden zu sein.
Theo Dingermann
03.01.2025  07:00 Uhr

Migrationsmustern auf der Spur

Aus der Studie lassen sich klar die drei bedeutendsten Hauptmigrationswellen nach Europa erkennen. Jäger und Sammler begannen vor etwa 45.000 Jahren nach Europa zu wandern, Bauern, die aus dem Nahen Osten kamen, folgten vor etwa 11.000 Jahren. Und schließlich erreichten auch Hirten aus den Steppen Westasiens vor etwa 5000 Jahren Europa. Die Steppen-Hirten wanderten eher in den nördlichen Teil Europas, während die Bauern hauptsächlich in den Süden und Westen zogen.

Diese Einwanderer prägten dann die genetischen Variationen. Bislang ging man davon aus, dass die Anpassung an lokale Umweltbedingungen die Genetik der Europäer prägte. So sind beispielsweise die größere Körpergröße und hellere Hautfarbe der Nordeuropäer auf einen dort höheren Anteil an Steppen-Hirten zurückzuführen.

Ebenso überrascht waren die Wissenschaftler, dass die einwandernden Bevölkerungsgruppen die bestehenden Populationen teilweise vollständig verdrängten und sich nicht mit der dort lebenden Bevölkerung vermischten. Darauf deutet die Geschwindigkeit hin, mit der beispielsweise die Transformation in Regionen wie Dänemark vonstatten ging.

Krankheiten kamen mit den Einwanderern

Darüber hinaus brachten die Einwanderer bestimmte genetische Varianten mit, die mit einer erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten wie Diabetes und Alzheimer zusammenhängen. Die Daten legen nahe, dass genetische Risiken für Diabetes und Alzheimer auf eine frühere Jäger- und Sammlerpopulation zurückgehen.

Ein erhöhtes Risiko für die Autoimmunkrankheit Multiple Sklerose war ein unfreundliches Mitbringsel der westasiatischen Hirten. Ob diese Veranlagung zu einem evolutionären Vorteil führte, indem die Widerstandsfähigkeit gegen Infektionskrankheiten erhöht war, lässt sich nur spekulieren.

Andererseits deutet die Studie an, dass die Laktosetoleranz bereits vor der Ankunft Hirten als heterozygote Mutation auf einem der beiden Chromosomen angelegt war. Diese Mutation könnte dann mit der Verfügbarkeit von Milch durch die Hirtentiere eine präadapative Rolle gespielt haben, die zur schnellen Entwicklung der Laktosetoleranz geführt hat.

Jetzt planen die Forschenden, ähnliche Untersuchungen auch für andere Regionen der Welt durchzuführen, um die genetische Geschichte des Menschen umfassender rekonstruieren zu können.

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