Situationship – Liebe to go immer beliebter |
Jennifer Evans |
18.07.2025 11:00 Uhr |
Gleichzeitig zeigt sich in der Forschung auch gegenteiliger Trend, dass viele Menschen sich gerade nach emotionaler Nähe und Verbindlichkeit sehnen, doch dieses Bedürfnis häufig unterdrücken, um nicht als bedürftig zu gelten oder enttäuscht zu werden. So entsteht nach Auffassung einiger Psychologen fälschlicherweise der Eindruck, dass Beziehungen heute grundsätzlich unverbindlicher sind – was aber ein kollektives Missverständnis ist.
Situationships verlangen – vielleicht mehr noch als feste Beziehungen – Kommunikation und Selbstreflexion. Denn ohne festgelegte Regeln ist Klarheit hinsichtlich der eigenen Wünsche und Grenzen essenziell. Wer verantwortungsbewusst mit dem Status umgeht, dem kann eine Verbindung gelingen, die von Respekt und Ehrlichkeit geprägt ist. Viele empfinden bei dieser Form des Datings auch weniger Stress, weil sie den Moment leben können, ohne sich über die Zukunft Gedanken machen zu müssen.
Letztlich ist eine Situationship, wie das Wort bereits verrät: situationsabhängig und jederzeit veränderbar. Entscheidend ist, dass alle Beteiligten sich über die Form und die Grenzen dieser Beziehung bewusst sind – und bereit sind, diese auch neu zu verhandeln, wenn sich die Situation ändert.