»Sie hasst es, Tabletten zu nehmen« |
Carolin Lang |
26.11.2024 12:00 Uhr |
Als Göbel den Fall schließlich auflöste, offenbarte er ein weiteres Problem: Es habe den Apotheker bei der Medikationsanalyse stutzig gemacht, dass der LDL-Spiegel trotz der Medikation noch immer bei 180 mg/dl lag. So hätte ein hochpotentes Statin wie Rosuvastatin diesen eigentlich um bis zu 50 Prozent senken sollen. Im Patientengespräch hakte er daher nach, woraufhin die Patientin eingestand, das Statin nicht eingenommen zu haben.
Dieses Problem beobachte er bei der Arzneistoffgruppe sehr häufig in der Apotheke, meinte Göbel. Statine seien oftmals negativ konnotiert. Dabei gehörten sie bei der KHK zu den Mitteln der Wahl, da sie die Morbidität und Sterblichkeit senken könnten.
Das Hauptproblem in diesem Fall sei die mangelnde Adhärenz beim Statin gewesen, resümierte Göbel. Gelinge es, einen Patienten von der Einnahme zu überzeugen, sei dies ein großes Ergebnis der Medikationsanalyse. Ihm habe die Patientin »hoch und heilig versprochen«, das Statin künftig einzunehmen. »Ich bin gespannt, auf das nächste Laborergebnis«, so Göbel abschließend.