Semaglutid verbessert Symptome bei Herzinsuffizienz |
Daniela Hüttemann |
25.08.2023 16:30 Uhr |
Auch Professor Dr. Stefan Störk vom Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz am Universitätsklinikum Würzburg, der nicht an der Studie beteiligt war, spricht von »überzeugenden Effekten«: Gewichtsreduktion, bessere Lebensqualität, längere Gehstrecke und eine Abnahme des Entzündungspotenzials bei gleichzeitig günstigem Sicherheitsprofil. »Dies sind sehr erfreuliche und wichtige Daten für ein Medikament, das möglicherweise künftig einer großen Anzahl von Menschen helfen könnte, das kardiovaskuläre Risiko zu verringern«, so Störk.
Ob Semaglutid ursächlich gegen die Herzinsuffizienz hilft, sei noch unklar. Das Medikament stoße eine Reihe metabolischer Veränderungen an (im Darm, in der Leber, im Gehirn, im Pankreas), die zu einer Gewichtsabnahme führen, es bestehe jedoch noch viel Forschungsbedarf.
Professor Dr. Andreas Zeiher von der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main vermutet keinen direkten Effekt am Herzen, sondern eine verbesserte Symptomatik durch die Gewichtsabnahme. »Erfreulich ist auch der Rückgang des CRP, was allerdings bei Rückgang des Fettgewebes im Rahmen der Gewichtsabnahme zu erwarten war. Ob sich das langfristig auch auf das Auftreten harter kardiovaskulärer Endpunkte auswirkt, bleibt abzuwarten«, so Zeiher.
Beide Herzspezialisten weisen jedoch als Einschränkung auf die relativ kleine Probandenzahl der Studie hin und darauf, dass Langzeitdaten noch fehlen.