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Retrospektive Studie

Semaglutid könnte Sehprobleme verursachen

Die Daten einer großen US-Augenklinik deuten darauf hin, dass Semaglutid das Risiko für eine bestimmte Neuropathie am Auge erhöhen könnte. Ob ein kausaler Zusammenhang besteht, ist noch nicht geklärt.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 05.07.2024  11:00 Uhr

Augenärzte der Klinik »Massachusetts Eye and Ear« in Boston, das zur Harvard Universität gehört, fielen einige Fälle optischer Neuropathien bei Typ-2-Diabetikern unter Semaglutid-Therapie auf. Genauer gesagt handelte es sich um die nicht arteriitische anteriore ischämische Optikus-Neuropathie (NAION), bei der der Blutfluss zum Sehnerv gestört ist. Diese Augenerkrankung hat laut ophthalmologischer Fachliteratur als typisches Merkmal eine akute einseitige Sehverschlechterung ohne Augenbewegungsschmerz mit obligater Papillenschwellung. Eine Erblindung ist möglich. Die Inzidenz liegt bei einem von 10.000 Einwohnern. Diabetes gilt als einer der Risikofaktoren für die Entstehung der Augenerkrankung.

Die Experten der Bostoner Augenklinik analysierten nun in einer Kohortenstudie die Daten von 16.827 Patienten, die dort behandelt wurden, aber noch keine NAION hatten. Darunter fanden sie 710 Personen mit Typ-2-Diabetes und 979 Personen mit Übergewicht oder Adipositas, die entweder mit Semaglutid oder einem anderen Medikament behandelt wurden. In diesen Gruppen schauten sie nun, wie häufig eine NAION auftrat.

Dabei lag das Risiko bei Patienten mit Typ-2-Diabetes während des dreijährigen Beobachtungszeitraums bei 8,9 Prozent, wenn sie mit Semaglutid behandelt wurden und 1,8 Prozent, wenn sie ein anderes Medikament erhielten. Bei den übergewichtigen und fettleibigen Patienten entwickelten 6,7 Prozent unter Semaglutid eine ischämische Optikus-Neuropathie gegenüber 0,8 Prozent unter anderer Therapie. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal »JAMA Ophthalmology« veröffentlicht.

Die Studie hat einige Limitationen und kann nicht grundsätzlich klären, ob Semaglutid die Neuropathie ausgelöst hat. Die Autoren sprechen sich daher dafür aus, einen möglichen Zusammenhang in größeren Studien zu untersuchen. »Angesichts des raschen Anstiegs der Anwendung von Semaglutid und seiner möglichen Zulassung für eine Reihe anderer Probleme als Adipositas und Typ-2-Diabetes verdient diese Frage weitere Untersuchungen, aber mögliche Nebenwirkungen des Medikaments müssen immer gegen den wahrscheinlichen Nutzen abgewogen werden«, ordnet der Physiologieprofessor Dr. Graham McGeown von der Queen's University Belfast gegenüber dem »Science Media Center« ein, der an der Studie nicht beteiligt war.

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