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Misserfolg in Studien
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Semaglutid hilft nicht bei Alzheimer

Der GLP-1-Rezeptoragonist Semaglutid kann das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung nicht verlangsamen. Das ist zumindest das Ergebnis der Phase-III-Studien EVOKE und EVOKE+.
AutorKontaktSven Siebenand
Datum 25.11.2025  16:20 Uhr

Semaglutid-Hersteller Novo Nordisk hatte diese beiden Studien aufgelegt, nachdem präklinische Untersuchungen und Post-hoc-Analysen aus Diabetes- und Adipositas-Studien mit Semaglutid auf einen Effekt des Inkretinmimetikums hinsichtlich der Verlangsamung des Fortschreitens der Alzheimer-Erkrankung hingewiesen hatten.

Bei EVOKE und EVOKE+ handelt es sich um randomisierte, doppelblinde Phase-III-Studien, in denen die Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von einmal täglich oral verabreichtem Semaglutid (14 mg) im Vergleich zu Placebo bei symptomatischer Alzheimer-Erkrankung im Frühstadium untersucht wurden. Mehr als 3800 Patienten nahmen insgesamt daran teil. Die Hauptbehandlungsphase lief über 104 Wochen, die Verlängerungsphase sollte weitere 52 Wochen laufen. Zum Hintergrund: Semaglutid ist in den zu injizierenden Präparaten Ozempic® und Wegovy® enthalten. Es gibt zudem oral verfügbares Semaglutid. Das entsprechende Präparat Rybelsus® ist auf dem deutschen Markt aber nicht verfügbar.

Wie einer Pressemitteilung zu entnehmen ist, konnten die Studien keine Überlegenheit von Semaglutid gegenüber Placebo hinsichtlich der Verlangsamung des Fortschreitens der Alzheimer-Erkrankung nach zwei Jahren bestätigen. Gemessen wurde dies anhand der Veränderung des Clinical Dementia Rating – Sum of Boxes-(CDR-SB-)Scores im Vergleich zum Ausgangswert. Zwar führte die Behandlung mit Semaglutid in beiden Studien laut Novo Nordisk zu einer Verbesserung der Alzheimer-bezogenen Biomarker, dies habe jedoch nicht zu einer Verzögerung des Krankheitsverlaufs geführt. Die einjährige Verlängerungsphase in den Studien wird nun aufgrund der in der Gesamtpopulation beobachteten Wirksamkeitsergebnisse abgebrochen.

Expertenmeinungen zu den Topline-Ergebnissen

Gegenüber dem Science Media Center äußert sich Professor Dr. Timo Müller, Direktor des Instituts für Diabetesforschung, Helmholtz-Zentrum München, folgendermaßen zu den Studienresultaten: »Es verwundert mich gar nicht, dass Semaglutid hier keine positiven Effekte auf Alzheimer zeigt, denn Semaglutid vermag nicht die Blut-Hirn-Schranke zu überwinden. Es gelangt also gar nicht richtig tief in das Hirn hinein. Dies wurde unter anderem auch von Novo Nordisk schon publiziert.«

Weniger kritisch ist das Statement von Professor Dr. Emrah Düzel, Direktor des Instituts für kognitive Neurologie und Demenzforschung am Universitätsklinikum Magdeburg. Ihm zufolge gab es berechtigte Hoffnung, dass GLP-1-Rezeptoragonisten durch eine Beeinflussung entzündlicher Prozesse, der Nervenzell-Synapsenfunktion und möglicherweise auch vaskulärer Faktoren das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung verlangsamen können. Diese Substanzklasse habe auch unabhängig vom Gewichtsverlust einen positiven Effekt auf Entzündungsprozesse im Körper, die das Fortschreiten der Alzheimer-Erkrankung im Gehirn beeinflussen können. Düzel verweist darauf, dass die Details der Studien Anfang Dezember auf einer Konferenz präsentiert werden sollen. »Dann wird sich herausstellen, inwiefern das Fortschreiten der Alzheimer-Pathologie durch das Medikament beeinflusst worden ist und ob es kognitive Effekte gab, die Hoffnung machen, diese Substanzklasse weiter zu untersuchen – auch wenn diese aktuellen Studienergebnisse negativ sind.«

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