»Securpharm war wichtiger Schritt für Arzneimittelsicherheit« |
ABDA-Vize Mathias Arnold lobt das Securpharm-System. / Foto: Fotograf: André Wagenzik
Am vergangenen Freitag hat sich die Einführung des europäischen Fälschungsschutzsystems, das hierzulande die Initiative Securpharm umsetzt, zum fünften Mal gejährt. Seit dem 9. Februar 2019 dürfen Hersteller in Deutschland nur noch verschreibungspflichtige Arzneimittel in Verkehr bringen, deren Packung eindeutig identifizierbar und erkennbar unversehrt ist. Die rechtliche Grundlage dafür bilden die Fälschungsschutzrichtlinie der Europäischen Union und ein 2016 verabschiedeter delegierter Rechtsakt. Für den Zugriff auf das Securpharm-System muss sich jede Apotheke authentifizieren.
Für den ABDA-Vizepräsident Mathias Arnold hat sich das System erfolgreich bewährt. »Das Securpharm-System ist ein wichtiger Fortschritt in Richtung Arzneimittelsicherheit. Die Apotheke vor Ort ist die letzte Kontrollinstanz, bis das Medikament an die Patientinnen und Patienten übergeben wird«, sagte Arnold. Für ihn sei klar, dass das System auf Fälscher »abschreckend« wirke.
Der Präsident der Bundesapothekerkammer (BAK), Thomas Benkert, sprach gegenüber dem ABDA-Newsroom die Fälschungen von Semaglutid im EU-Ausland im vergangenen Jahr an. »Das System hat in diesem Fall genauso funktioniert, wie vorgesehen und ein Eindringen von gefälschter Ware in die legale Lieferkette verhindert«, so Benkert. Der Fall habe aufgezeigt, welche Relevanz ein funktionierendes Arzneimittelfälschungsschutzsystem habe.
Das Securpharm-System läuft nach Einschätzung der ABDA ziemlich rund. Für Arnold hat der Gesundheitsschutz der Patientinnen und Patienten oberste Priorität: »Die Digitalisierung klappt nicht von heute auf morgen. Es müssen Fehler ausgemerzt und Systeme weiterentwickelt werden. Fehlermeldungen sind manchmal auch systembedingt. Aber alles in allem zeigen wir die Apothekenteams auch bei der täglichen Anwendung von Securpharm, wie digitalisiert die Apotheke vor Ort inzwischen ist.« Die Patientinnen und Patienten könnten sich daher darauf verlassen, dass sie in ihrer Apotheke sichere Arzneimittel bekommen.