Pharmazeutische Zeitung online
Vor- und Nachsorgescreening

Schwangerschaftsdiabetes? Dranbleiben!

Mit der Entbindung ist ein Schwangerschaftsdiabetes nicht beendet. Er vervielfacht die Wahrscheinlichkeit für einen dauerhaften Diabetes und erhöht langfristig das kardiovaskuläre Risiko. Wie ist die Nachsorge angesichts dieser Risiken zu verbessern? Nachgefragt bei Privatdozentin Dr. Katharina Laubner von der Universitätsklinik Freiburg.
Elke Wolf
20.07.2023  07:00 Uhr

Hormonelle Umstände

Die Blutzuckerentgleisungen der betroffenen Schwangeren sind vor allem den physiologischen hormonellen Umständen geschuldet. Meist entwickeln sich die Probleme unbemerkt in der zweiten Hälfte der Schwangerschaft. 

Es entsteht eine zunehmende Insulinresistenz im Laufe der Schwangerschaft unter anderem durch hormonellen Veränderungen - Estrogene, Progesteron, humanes Choriongonadotropin (HCG), Prolaktin und Cortisol beeinflussen den Glucosestoffwechsel. Bei den meisten Schwangeren kompensiert der Körper dies, indem er mehr Insulin produziert und freisetzt. Reicht dies nicht aus, steigt der Blutzuckerspiegel an und ein Gestationsdiabetes manifestiert sich.

Die erhöhten Blutzuckerwerte bleiben nicht ohne Folgen für Mutter und Kind. So steigt die Insulinausschüttung des Kindes, was das Wachstum beschleunigt und zur Makrosomie führt. Dadurch ist die Sektiorate erhöht, zudem können sich Geburtskomplikationen wie eine Schulterdystokie entwickeln, bei der sich die kindliche Schulter nicht richtig in das Becken der Mutter legt. Auch das Risiko für Reifungsstörungen etwa der Leber oder Lunge ist erhöht und es kann zu Hypoglykämien des Neugeborenen kommen . Generell ist die Verlegungsrate auf neonatale Intensivstationen erhöht. Zudem macht betroffenen Frauen im Durchschnitt häufiger eine schwangerschaftsbedingte Hypertonie und Präeklampsie zu schaffen.

Früher nicht besser

Wäre es sinnvoll, den oGTT bei Hochrisikofrauen bereits in der Frühschwangerschaft, also vor der 24. Schwangerschaftswoche, anzusetzen? »Eine aktuelle Studie mit Hochrisikoschwangeren zu dieser Fragestellung zeigt, dass eine frühere Diagnose und dadurch eine früher eingeleitete Therapie nur marginale Vorteile für Mutter und Kind mit sich gebracht hat. Die Effekte sind deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Lediglich bezüglich des Atemnotsyndroms hatten die Kinder signifikant weniger Probleme. Alle anderen Negativ-Entwicklungen wie Makrosomie oder die Gestationshypertonie- oder Präeklampsierate blieben unbeeinflusst«, führt Laubner aus.

»Das beste Vorgehen bezüglich des Screenings in der Frühschwangerschaft ist also nach wie vor unklar. Was wir aber definitiv wissen, ist die Tatsache, dass Risikofrauen unbedingt dazu motiviert werden müssen, ihren Lebensstil anzupassen. Die Gewichtszunahme muss moderat bleiben. Adipöse Frauen haben per se ein höheres Risiko etwa für eine Präeklampsie oder einen Gestationsdiabetes.« Insofern werde sich auch an den Grundpfeilern der Therapie – also Ernährungs- und Bewegungstherapie sowie dann die rechtzeitige Umstellung auf Insulin bei Nichterreichen der Zielwerte – nichts ändern.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa