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Nuvaxovid

Schwächere Immunantwort als mRNA-Impfstoffe

Der Proteinimpfstoff der Firma Novavax induziert einer Studie der Universität des Saarlandes zufolge eine schwächere Immunreaktion als die mRNA-basierten Coronaimpfstoffe der Unternehmen Biontech/Pfizer und Moderna.
Christina Hohmann-Jeddi
09.08.2022  16:08 Uhr

Der Proteinimpfstoff Nuvaxovid® von Novavax galt vielen als Alternative, die sogenannten genbasierten Impfstoffen gegen SARS-CoV-2 wie mRNA- oder Vektorimpfstoffen kritisch gegenüberstanden. Nun hat ein Team von Forschenden um Professorin Dr. Martina Sester von der Universität des Saarlandes die Immunreaktion von Geimpften auf den Proteinimpfstoff untersucht und mit anderen Coronaimpfstoffen verglichen. Die Ergebnisse veröffentlichte das Team in einem Preprint auf der Plattform »MedRxiv«

Das Team hatte schon früh die Wirksamkeit von verschiedenen Impfstoffen und deren Kombinationen untersucht. »Als der Nuvaxovid-Impfstoff der Firma Novavax ab März im Saarland verimpft wurde, haben wir sofort nach Probanden für eine Studie gesucht. Dies erwies sich als etwas schwieriger als bei vorherigen Studien, weil nach dem ersten Ansturm in den Impfzentren die Nachfrage nach dem Impfstoff rasch wieder nachließ«, erläutert Sester in einer Mitteilung der Universität. Laut Angaben des Bundesgesundheitsministeriums seien bisher rund 135.000 Novavax-Impfdosen verabreicht worden. Bei rund 60 Millionen Grundimmunisierungen in Deutschland sei das ein Anteil von 0,1 Prozent.

Für ihre Beobachtungsstudie analysierten die Forschenden die Daten von 66 Probanden, von denen jeweils 22 die Impfstoffe von Novavax, von Biontech/Pfizer (Comirnaty®) oder Moderna (Spikevax®) erhalten hatten. Es zeigte sich, dass die IgG-Antikörpertiter nach Nuvaxovid niedriger waren als nach den beiden mRNA-Impfstoffen. Gegen das Spike-Protein von SARS-CoV-2 gerichtete CD8-T-Zellen waren ebenfalls deutlich weniger vorhanden und nur bei drei der 22 Nuvaxovid-Geimpften nachweisbar. Das entspricht 14 Prozent. »Das hängt mit dem Wirkprinzip dieses Impfstoffs zusammen, bei dem das Spike-Protein von SARS-CoV-2 die Killerzellen nicht so mobilisieren kann wie die mRNA-Impfstoffe. Letztere liefern sozusagen den ‚Bauplan‘ des Spike-Proteins mit und lassen die Zellen wie bei einer Virusinfektion das Spike-Protein selbst herstellen«, erläutert die Immunologin.

Auch die Menge an Spike-spezifischen CD4-T-Zellen, den T-Helferzellen, war bei den Nuvaxovid-Empfängern geringer als nach mRNA-Impfungen, doch die Zellen waren immerhin bei 18 von 22 Probanden (82 Prozent) nachweisbar. Die CD4-T-Zellen der Nuvaxovid-Geimpften kreuzreagierten, anders als die neutralisierenden Antikörper, gegen alle untersuchten Virusvarianten (von Alpha bis Omikron), was erwarten lässt, dass ein Schutz vor schwerer Erkrankung besteht, schreiben die Autoren. Ob ein Fehlen der CD8-T-Zellen schwere Covid-19-Erkrankungen bei Novavax-Geimpften eventuell weniger gut verhindern könnte als bei anderen Impfstoffen, müsse in den kommenden Monaten beobachtet werden, gibt Sester zu bedenken.

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