Schutzmantel für die Schleimhäute |
Nasensprays zur »Erkältungsabwehr« schützen die Schleimhäute und müssen für den gewünschten Effekt regelmäßig angewendet werden. / © Getty Images/Guido Mieth
Im Winter sind die Schleimhäute unseres Rachens und der Nase besonders beansprucht. »Man hat schnell mal eine laufende Nase, die geputzt wird. Das beansprucht die Schleimhäute und kann mitunter schnell für Risse sorgen«, wie Dr. Rolf Kaiser erklärt. Hinzu kommt der ständige Wechsel zwischen der winterlichen Kälte draußen und der Wärme drinnen. »Die Luft ist dort viel trockener und auch das macht die Schleimhäute rissig«, so Kaiser. Dadurch hätten es Viren und Bakterien leichter, in unseren Körper einzudringen und Erkältungen auszulösen.
Da können entsprechende Nasensprays laut Kaiser tatsächlich helfen. »Der Haupteffekt dieser Mittel ist, dass diese die Schleimhaut schützen und damit solche Risse verhindern können. Dadurch haben es auch Viren schwerer, in unseren Körper einzudringen. Das ist der wirklich gute Hauptnutzen von diesen Mitteln.«
Zunutze machen sich die Präparate dafür Methylcellulose oder Carragelose, also einen »Stoff zum Abdecken«, so Kaiser. Anders als bei abschwellenden Nasensprays gebe es auch keinen Gewöhnungseffekt. »Das Prinzip dahinter ist der Schutz der Schleimhaut, was gerade im Winter eine wichtige Sache ist«, erklärt der Virologe. Davon könnten vor allem Menschen mit einer empfindlichen Nasenschleimhaut und einer Neigung zu Nasenbluten profitieren. Alternativ könne man auch zu einer Nasensalbe mit dem Wirkstoff Dexpanthenol greifen.
Was man von solchen Nasensprays aber nicht erwarten darf: dass sie gegen die Erkältungsviren selbst wirken. »Die Nasensprays stellen keine antivirale Therapie dar, auch wenn entsprechende Produkte das implizieren. In den Sprays ist kein antiviraler Wirkstoff enthalten, sie wirken aber als eine Art Schutzschild vor Bakterien und Viren«, erklärt Rolf Kaiser.
Neben Nasensprays und Co. würden jedoch auch simple Tricks das Immunsystem unterstützen. Wichtig ist etwa, täglich genug zu trinken, »damit die Haut gut mit Wasser gefüllt ist«, so Kaiser. Zudem solle man sich im Winter stets warm einpacken. »Durch das kalte, nasse Wetter friert man draußen schnell. Kommt man dann rein ins Warme, trocknen die Schleimhäute aus und man ist anfälliger für rumfliegende Bakterien oder Viren.«
Außerdem empfiehlt der Experte als Vorbeugung zu Impfungen, etwa gegen Influenza und Covid-19. »Gerade jetzt sehen wir, dass die Grippe-Zahlen wieder hochgehen. Mit einer einfachen Prophylaxe kann man sich dagegen gut schützen.«