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Nachhaltigkeit

Schritte zu einem klimaneutraleren Gesundheitswesen

Heute wurde im Rahmen des »CleanMed«-Kongresses in Berlin deutlich, dass ein klimaresilientes Gesundheitswesen nur entstehen kann, wenn alle Akteure in diesem Sektor eng zusammenarbeiten und gut kommunizieren. Auch die Krankenhausreform wurde kritisch diskutiert. 
Melanie Höhn
28.05.2024  16:04 Uhr

»In viel stärkerem Maße pragmatisch sein«

Dass nichts zum Thema Nachhaltigkeit im aktuellen Gesetzentwurf zur Krankenhausreform enthalten sei, kritisierte Anne-Kathrin Klemm vom BKK-Dachverband. »Wenn wir aktuell über Regularien nachdenken, werden wir immer sehr schnell kleinteilig. Wir brauchen ein gemeinsames Ziel und Kriterien und müssen uns ein Stück weit rebellisch verhalten«, so Klemm. »Wir kommen nicht drumherum, wirklich gut zu kommunizieren«, und es dürfe nicht am Bedarf der Versicherten vorbei geplant werden. 

Auch Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer, kritisierte, dass die aktuelle Debatte zur Krankenhausreform nicht vom Thema Nachhaltigkeit geprägt sei und forderte: »Wir müssen uns angewöhnen, in viel stärkerem Maße pragmatisch zu sein«. Außerdem müsse sich verbindlich gemeinsam auf Prinzipien geeinigt und gemeinsam daran gearbeitet werden. 

Für Tina Rudolph (SPD), Mitglied des Deutschen Bundestags, ist der Blick über den Tellerrand wichtig. Beispielsweise gehe Spanien mit der digitalen Patientenakte, in der Termine organisiert, Rezepte verwaltet oder die Bereitschaft zur Organspende vermerkt werden kann, mit gutem Beispiel im Bereich der Digitalisierung voran – dies trage auch dazu bei, Wege zu sparen und ökologisch nachhaltig zu sein. Vor allem liegt ihr aber das »Mindset« in Richtung mehr Nachhaltigkeit am Herzen – dies könne in keinem Gesetz verankert werden. Mit Ute Teichert ist sie sich dahingehend einig, dass nach dem Ansatz von »Health in all policies« alle Ministerien dazu aufgefordert sind, über Klima- und Hitzeschutz gemeinsam zu diskutieren. 

Kriterien zur Verringerung der Umweltauswirkung von Arzneimitteln

Dass auf diesem Weg auch die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten mitgenommen werden, findet Regina Schumann, die mit den »Pharmacists for future« bei der »Clean Med« vor Ort war. Apothekerinnen und Apotheker seien keine Einzelkämpfer und müssten deshalb mit anderen Akteuren aus dem Gesundheitswesen zusammenarbeiten. »Uns ist wichtig, dass die Auswirkungen von Arzneimitteln entlang ihres gesamten Lebenszyklus untersucht werden«, erklärte sie auf Nachfrage der PZ. Für das Gesundheitswesen sei es von Vorteil, auch einen Blick auf andere Länder zu werfen.

Beispielsweise beschäftigt sich das norwegische Projekt »Procuring for greener pharma« der Nichtregierungsorganisation »Health Care Without Harm« mit dem Wandel hin zu einer verantwortungsvollen Antibiotika-Gabe und baut auf dem Engagement Skandinaviens im Sektor »Nachhaltige Beschaffung« auf, wie in einem weiteren Vortrag auf der »Clean Med« deutlich wurde. Dabei gehe es darum, Kriterien zur Verringerung der Umweltauswirkung von Arzneimitteln festzulegen, ökologische Belastungen durch Arzneimittel zu reduzieren und spezifische Maßnahmen und Standards für Antibiotika zu entwickeln, wie Matthias Albrecht und Anne Hübner vom KliMeG erklärten.

In Schweden werden seit 2021 Beschaffungskriterien für Medizinprodukte mit einem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit entwickelt. 2020 entstand die »Responsible Antibiotics Manufacturing Platform (RAMP)«, die darauf abzielt, den Wandel hin zu einer verantwortungsvollen Antibiotika-Herstellung voranzutreiben – zukünftig sollen weitere Pharmazeutika wie Anästhesiegase, Inhalatoren und Hormone folgen. In Frankreich gibt es seit 2023 verpflichtende Lifecycle-Analysen für alle medizinischen Gesundheitsprodukte, darunter medizinische Geräte und Medikamente. Durch verfügbare Daten gibt es eine bessere Vergleichbarkeit der Produkte im Hinblick auf Umwelt- und Klimawirkung. 

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