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Kammerwahl
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Schlagabtausch in Hessen

Gut sechs Wochen vor Beginn der Kammerwahl in Hessen läuft der Wahlkampf schon an. Die Liste 7 »Team Neustart« hat sich zum Ziel gesetzt, Kammerpräsidentin Ursula Funke zu stürzen, der Kammervorstand reagiert auf die Vorwürfe. Andere suchen einen Kompromissweg.
AutorKontaktCornelia Dölger
AutorKontaktAlexander Müller
Datum 16.10.2024  15:30 Uhr
Kammervorstand: Landesregierung auf die Seite der Apotheker geholt

Kammervorstand: Landesregierung auf die Seite der Apotheker geholt

»Die Behauptung, wir hätten die Teilnahme an der Versammlung untersagt und Ordnungswidrigkeitsverfahren ohne Rechtsgrundlage angedroht, ist unwahr«, betont der Vorstand.  Im Übrigen habe die Kammer kein einziges Ordnungswidrigkeitenverfahren in diesem Zusammenhang durchgeführt.

Die Führungsriege weist zudem den Transparenzmangel zurück, den Liste 7 der Kammer attestiert hatte. Die Sitzungsprotokolle der Delegiertenversammlung seien seit neun Jahren auf der Homepage einsehbar, ebenso wie alle Satzungen und Verordnungen, die die Kammerarbeit regeln.

Auch bei der reformierten Notdienstplanung monierte Liste 7 zu wenig Transparenz. Dazu erwidert der Kammervorstand, dass die Kammer über zwei Jahre auf Erleichterungen im Notdienst hingearbeitet habe. Samstagsschließungen hätte man gern ermöglicht, aber da habe das Land Hessen nicht mitgespielt,

In puncto Kampf gegen die geplante Apothekenreform weist der Kammervorstand den Vorwurf der Untätigkeit entschieden zurück. Mehrmals sei man deshalb im Landtag gewesen, habe zudem »eine riesige Anzahl« von Einzelgesprächen mit Politikerinnen und Politikern geführt und die hessische Landesregierung auf die Seite der Apotherschaft geholt.

Kooperation statt Spaltung

Die übrigen Listen werden ihre Wahlprogramme in den kommenden Tagen veröffentlichen, wie es auf Anfrage der PZ hieß. Einen eher versöhnlichen Weg scheint die Liste 6 »Offizinapotheker Hessen« einzuschlagen. »Evolution statt Revolution. Wir sind für Maß und Mitte, nicht für Spaltung«, so Apotheker Nojan Nejatian.

Die Liste hat sich neu aufgestellt und um angestellte Apothekerinnen und Apotheker erweitert. »Somit decken wir nun – neben Inhabern und Vertretungsapothekern – das ganze Spektrum an pharmazeutischer Vielfalt in der Offizin von Stadt- und Land-Apotheken ab«, so Nejatian.

Angeführt wird die Liste von Sebastian Barzen und Cora Menkens, die beide auch dem aktuellen Kammervorstand angehören. Mit Leif Harmsen ist aber auch ein Vorstandmitglied des HAV mit von der Partie. »Die enge Zusammenarbeit mit dem HAV war uns schon immer sehr wichtig, da wir nur als Einheit die Ziele aller Apotheker erreichen können: Erhalt der Struktur und Erhöhung der Vergütung«, so Barzen.

Die Liste der »Offizinapotheker Hessen« unterstütze den »hessischen Weg« des eigenen Landesverbandes, der sowohl gezielte Protesttage als auch die Einbeziehung der Apothekenkunden mittels Unterschriftensammlungen und Petitionen vorsehe, so Nejatian, selbst Delegierter des HAV.

Auch für eine stetige Prüfung des ABDA-Haushaltes auf Kosteneinsparungen will sich die Gruppe einsetzen. »Die Beiträge der 34 Mitgliedsorganisationen können nicht immer weiter steigen. Das Geld ist in den allermeisten öffentlichen Apotheken einfach nicht mehr da«, so Barzen. Die Liste der Offizinapotheker Hessen setzt sich zudem für eine schnellere Anerkennung von ausländischen Apothekern ein.

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