Schaumwein soll die Kassen mitfinanzieren |
Jennifer Evans |
22.08.2022 16:30 Uhr |
Darüber hinaus fordern die IKKen eine Absenkung der Umsatzsteuer auf Arzneimittel von 19 Prozent auf 7 Prozent. Was unter anderem auch für Lebensmittel des Grundbedarfs gelte, könne der GKV bundesweit 6 Milliarden Euro einsparen, so Loth. »Die Mehrwertsteuersenkung wäre ein zentraler Baustein einer strukturellen Finanzierungsreform und ist fast in jedem europäischen Land Standard.«
Mit Blick auf das IKK-Konzept geht Loth bei einer konservativen Schätzung von einer Einsparsumme in Höhe von mehr als 33 Milliarden Euro aus. »Ein Zusatzbeitragspunkt in der GKV entspricht in etwa 16 Milliarden Euro. Somit wären den Versicherten 2,1 Prozentpunkte beim Zusatzbeitrag zu ersparen«, erläuterte er.
Peter Kaetsch, Vorstandsvorsitzender der Big Direkt Gesund, nannte eine weitere Stellschraube: Die Beteiligung der Plattformarbeit an der Finanzierung der Sozialabgaben. »Plattformarbeiterinnen und -arbeiter gelten meist als selbstständige Auftragnehmer. Anders als betriebszugehörige Personen unterliegen die Löhne nicht dem Steuerabzug durch den Arbeitgeber«, begründete er. Um aber eine gerechte Beteiligung der Plattformwirtschaft an der Finanzierung der Sozialversicherung zu gewährleisten, sollten seiner Ansicht nach auch Plattformen an den Sozialabgaben beteiligt werden.