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Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen

Scham als Barriere zur Diagnose

Darmfunktion und Durchfall sind keine einfachen Themen. Noch zu häufig verhindert die Scham von Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) eine rasche Diagnose. Darauf macht die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten am heutigen Welt-CED-Tag aufmerksam.
PZ
19.05.2025  13:30 Uhr

Durchfall, Bauchkrämpfe, ständiger Stuhldrang: Für Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa gehören diese Beschwerden zum Alltag. Dennoch bleiben viele Patienten lange ohne Diagnose – aus Scham. Anlässlich des Welt-CED-Tags am 19. Mai warnt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) vor den Folgen der Tabuisierung und gibt Tipps für den Umgang mit der Erkrankung.

»Die gesellschaftliche Tabuisierung von Verdauung, Stuhlgang und Darmfunktion führt dazu, dass Betroffene häufig viel zu lange schweigen – aus Angst vor Stigmatisierung oder Ablehnung«, erklärt Privatdozentin Dr. Anne Thomann von der Universitätsmedizin Mannheim in einer Mitteilung der Gesellschaft. Typische CED-Symptome wie Inkontinenz, Blähungen oder Durchfälle seien stark schambesetzt. Selbst gegenüber engen Freunden oder der Familie fällt vielen der offene Umgang schwer – mit gravierenden Konsequenzen: »Gerade bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen ist eine frühzeitige Diagnose wichtig, um Schübe besser kontrollieren und Folgeschäden vermeiden zu können«, betont Thomann.

Doch nicht nur körperlich, auch psychisch leiden viele Betroffene. Stress, Angst und Depressionen können die Erkrankung verschlimmern. »Es besteht ein Wechselspiel: Die Krankheit verursacht Stress, dieser wiederum kann Schübe auslösen oder verstärken«, sagt Professor Dr. Birgit Terjung, Mediensprecherin der DGVS. Trotzdem fehle es vielerorts an psychosozialer Unterstützung. Verhaltenstherapie, Stressbewältigung oder Gruppenangebote könnten laut Terjung helfen – würden aber noch zu selten genutzt oder angeboten.

Ein Schlüssel zur Besserung liegt in der Offenheit. »Viele Betroffene erleben es als befreiend, offen über ihre Erkrankung zu sprechen«, sagt Thomann. Selbsthilfegruppen, die etwa bei der Deutschen Morbus Crohn/Colitis ulcerose Vereinigung zu finden sind,  oder digitale Plattformen böten Raum für Austausch und Stärkung des Selbstwerts. Auch Angehörige könnten helfen, Scham zu überwinden – etwa durch einfühlsame Gespräche und mehr Wissen über die Erkrankung.

Die DGVS fordert, CED stärker ins öffentliche Bewusstsein zu rücken. »Neben einer optimalen medizinischen Therapie brauchen Betroffene ein Umfeld, das Enttabuisierung fördert und psychosoziale Unterstützung bietet. Nur so kann eine ganzheitliche Versorgung gelingen«, fasst Terjung zusammen.

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