| Christina Hohmann-Jeddi |
| 03.11.2023 14:50 Uhr |
Die Anzahl der Coronavirus-Infektionen hat hierzulande wieder zugenommen. / Foto: Adobe Stock/peterschreiber.media
Das Robert-Koch-Institut (RKI) überwacht die Aktivität der akuten respiratorischen Erkrankungen (ARE) in Deutschland und gibt hierzu wöchentlich einen Bericht. Dem aktuellen Wochenbericht zufolge ist die Zahl der ARE in der Bevölkerung in der 43. Kalenderwoche (vom 23. bis 29. Oktober) im Vergleich zur Vorwoche insgesamt gestiegen.
Derzeit werde die ARE-Aktivität neben typischen Atemwegsinfektionen durch Erkältungsviren »durch die seit der 27. Kalenderwoche kontinuierlich steigende Zahl von SARS-CoV-2-Infektionen und Covid-19-Erkrankungen verursacht«. In der virologischen Sentinelsurveillance war in der 43. Kalenderwoche erstmals SARS-CoV-2 der am häufigsten in den Proben nachgewiesene Erreger.
Im Nationalen Referenzzentrum (NRZ) für Influenzaviren wurden in insgesamt 51 Prozent der 171 eingesandten Sentinelproben Atemwegserreger identifiziert. Das waren hauptsächlich SARS-CoV-2 (23 Prozent) und Rhinoviren (21 Prozent), gefolgt von Parainfluenzaviren (5 Prozent). Influenza-, humane saisonale Coronaviren und humane Metapneumoviren kamen jeweils nur in einer Probe vor.
Laut Daten der Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) in der 43. Kalenderwoche im Vergleich zur Vorwoche zwar leicht gesunken, allerdings zeichne sich in den letzten Wochen ein leicht steigender Trend in den älteren Altersgruppen ab.
Unter den wegen einer schweren Atemwegserkrankung hospitalisierten Patientinnen und Patienten erhielten dem Bericht zufolge 28 Prozent eine Covid-19-Diagnose. Ein Prozent der SARI-Fälle erhielten eine RSV-Diagnose, während weniger als 1 Prozent mit einer Influenza diagnostiziert wurden.
Insgesamt erreichte die Zahl der Atemwegserkrankungen in der genannten Woche ein Rekordniveau: In der 43. Kalenderwoche seien rund 8500 ARE pro 100.000 Einwohner aufgetreten, heißt es im Grippeweb-Wochenbericht des RKI. »Damit hatten etwa 8,5 Prozent der Bevölkerung in Deutschland beziehungsweise rund 7,1 Millionen Personen eine neu aufgetretene akute Atemwegserkrankung (mit mindestens Husten oder Halsschmerzen oder Fieber), unabhängig von einem Arztbesuch.« Dieser Wert befinde sich deutlich über dem Niveau der vorpandemischen Jahre ab 2011 und sei somit als »ungewöhnlich hoch« zu bewerten.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.