Sachsen hebt Priorisierung für Astra-Zeneca auf |
Die 62-jährige Gesundheitsministerin von Sachsen, Petra Köpping, erhielt bereits vor wenigen Tagen eine Covid-19-Impfung mit Astra-Zeneca. Nun können alle, die möchten, sich mit dem Vektorimpfstoff impfen lassen. / Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Hendrik Schmidt
In Sachsen können sich ab sofort alle Bürger in Arztpraxen mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca impfen lassen. Wie Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) am Dienstag nach der Kabinettssitzung in Dresden mitteilte, ist damit die Impf-Priorisierung für diesen Impfstoff komplett aufgehoben. Es gibt allerdings Bedingungen: Die Impfung darf in den am Impfprogramm beteiligten Praxen nur nach einer ausführlichen Beratung erfolgen. Sowohl der Arzt als auch der impfwillige Bürger müssen zustimmen. Bisher wurde der Impfstoff nur Menschen im Alter ab 60 Jahren verabreicht.
Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) hatte am gestrigen Montag im Rahmen einer Diskussion des Sächsischen Apothekertags bereits gefordert, die Impf-Priorisierungen zu beenden. Er erklärte, dass er vor allem auf die Impfungen in den Arztpraxen vertraue. Diese müssten es leichter haben, dann würde die Impfquote auch schnell ansteigen.
In Sachsen haben zum Stand 19. April mehr als 800.000 Menschen mindestens eine Covid-19-Impfung erhalten, knapp 300.000 sind bereits vollständig geimpft. Damit liegt das Bundesland bei einer Impfquote von 19,9 Prozent. Spitzenreiter ist Bremen mit 23,1 Prozent. Der bundesweite Durchschnitt ist derzeit bei 20,2 Prozent. In ganz Deutschland haben demnach ungefähr 16,8 Millionen Menschen mindestens eine Erstimpfung erhalten, rund 5,5 Millionen Menschen sind bereits vollständig immunisiert.