Runterkommen über den Vagusnerv |
Studien zeigen: Psychotherapeutische Maßnahmen können das Risiko für einen Herzinfarkt senken oder einem erneuten Infarkt vorbeugen, so die Herzstiftung. Empfohlen werden herzkranken Menschen laut Herzstiftung unter anderem:
Außerdem hilfreich seien psychotherapeutische Gespräche sowie Kunst- und Körpertherapie.
An der Universität Tübingen forscht Nils Kröger zum Vagusnerv und dazu, wie man ihn gezielt zur Entspannung nutzen kann. »Im Internet und in den Sozialen Medien werden zahlreiche Versprechungen zur Wirkung der Stimulation des Vagusnervs verbreitet, beispielsweise durch Selbstmassage des Halses oder durch Atemübungen; aber auch durch frei verkäufliche elektronische Geräte«, berichtet Kröger auf der Webseite des Uni-Magazins »Puls«.
Doch wie die Vagusnerv-Stimulation wirkt, hänge vom gesundheitlichen Zustand und der Situation ab: »Pauschal zu sagen, dass die Stimulation immer die Entspannung fördert, wäre also falsch.« Kröger bestätigt aber: Kontrollierte Atemübungen wie tiefes Atmen oder progressive Muskelentspannung wirken entspannend, und wenn sie zusätzlich mit einer Vagusnerv-Stimulation gekoppelt werden, sei die Wirkung besonders gut, dazu gebe es erste Hinweise. Auch die Boxatmung, bei der man auf vier Zählzeiten einatmet, vier Zählzeiten die Atmung hält, auf vier ausatmet und wieder vier Zählzeiten hält oder eine verlängerte Ausatmung könnten die Entspannung fördern.
Wie gut eine mechanische Stimulation, zum Beispiel am Hals, das Bienensummen, bei dem der Vagusnerv durch Vibrationen im Halsbereich stimuliert werden soll, oder Gurgeln entspannungsfördernd wirkt, sei zwar noch nicht ausreichend belegt. Doch das bedeute nicht, »dass man Übungen im Selbstversuch nicht einfach mal ausprobieren kann. Jede Person reagiert anders darauf. Auszutesten, was zum eigenen Wohlbefinden beiträgt, macht also durchaus Sinn, ganz unabhängig vom Vagusnerv.«