RKI-Studie findet keine Zunahme von Depressionen |
In der Allgemeinbevölkerung war kein Hinweis auf einen Anstieg von Depressionen und Suizidalität während des Teil-Lockdowns während der zweiten Corona-Welle zu finden. / Foto: Getty Images/baranozdemir
«Auf Bevölkerungsebene werden anfängliche Befürchtungen, dass depressive Symptome aufgrund der Covid-19-Pandemie oder der Eindämmungsmaßnahmen zunehmen könnten, durch die vorliegenden Ergebnisse nicht unterstützt», schreibt ein Autorenteam über die sogenannte GEDA-Studie im RKI-«Journal of Health Monitoring». In der ersten Phase der Pandemie sei sogar ein leichter Rückgang zu beobachten gewesen.
Der Beitrag vom Mittwoch widmet sich mehreren Aspekten der gesundheitlichen Lage in Deutschland. Auch Befürchtungen von erhöhten Suizidraten während der Pandemie hätten nicht bestätigt werden können, heißt es in der Studie. Diese Ergebnisse träfen für die Allgemeinbevölkerung zu, es bestehe aber noch Forschungsbedarf zu Veränderungen «in spezifischen, vulnerablen Bevölkerungsgruppen».
Keine pandemiebedingte Veränderung sehen die Forscher beim Rauchen, wie es weiter hieß. Der nach der ersten Pandemiephase beobachtete Anstieg beim Körpergewicht Body-Mass-Index (BMI), der aus Gewicht und Größe berechnet wird, habe sich ab Herbst 2020 nicht fortgesetzt. Im Vergleich zum Zeitraum vor der Pandemie habe das Körpergewicht jedoch um 0,8 Kilo zugenommen.
Die Untersuchung betrachtet nicht die gesamte bisherige Pandemie, sondern hat einen Fokus auf der zweiten Welle, die ab Herbst 2020 mit verschärften Maßnahmen einherging. Unter anderem gab es damals den sogenannten Teil-Lockdown. Es handelt sich um eine Folgeerhebung einer schon länger laufenden Studie zur Gesundheit in Deutschland. Dafür wurden zwischen April 2019 und Januar 2021 rund 26.500 Menschen ab 15 Jahren telefonisch befragt.
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