| Jennifer Evans |
| 18.03.2019 14:04 Uhr |
Zur Aufgabe der Gesundheitsämter gehört es auch, die Hygiene in Krankenhäusern zu kontrollieren. / Foto: Fotolia/VILevi
Das Gesundheitsamt ist eine zentrale Säule für den Schutz der Gesundheit der Bevölkerung, betont RKI-Präsident Lothar H. Wieler anlässlich des neu ausgerufenen Gedenktags. Den 19. März wählte das Institut deshalb aus, weil der an diesem Tag im pfälzischen Rodalben geborene Arzt Johann Peter Frank das Ziel verfolgte, die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Erreichen wollte Frank dies unter anderem durch eine staatliche Gesundheitsverwaltung sowie gesundheitsförderliche Lebensbedingungen. Der Arzt gilt als Begründer des öffentlichen Gesundheitswesens, der Sozialhygiene sowie des öffentlichen Gesundheitsdiensts.
Während sich Krankenhäuser und Arztpraxen um das Wohl des einzelnen Patienten kümmerten, hätten die Gesundheitsämter die Bevölkerung im Blick – und damit einen größeren Einfluss auf die Gesundheit, als vielen bewusst sei, so das RKI. »Eine ausreichende Finanzierung der Gesundheitsämter ist für eine gute gesundheitliche Situation der Bevölkerung unverzichtbar«, teilte Wieler mit. Kritisch sieht das RKI allerdings die aktuell schlechte personelle Ausstattung der Ämter. Seit Jahren sinkt demnach die Zahl der Mitarbeiter.
Bislang hat es auch auf internationaler Ebene noch keinen Tag des Gesundheitsamts gegeben. Dabei seien die Ämter überall auf der Welt das Rückgrat der Gesundheit der Bevölkerung, hebt das RKI hervor. Die Bekämpfung von etwa Masernausbrüchen sei nur ein kleiner Teil ihrer sichtbaren Aufgaben. Auch kümmerten sie sich um die infektionshygienische Überwachung der Kliniken und berieten unter anderem Schulen sowie die Politik in Gesundheitsfragen.
Auch Brandenburgs Gesundheitsministerin Susanna Karawanskij (Linke) würdigt den Tag des Gesundheitsamts. »Die Gesundheit der Bevölkerung hat sich in den vergangenen Jahrzehnten deutlich verbessert. Daran haben auch die Gesundheitsämter einen großen Verdienst.« Die Bandbreite der Aufgaben sei groß: Sie unterstützten das gesunde Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen und leisteten damit einen Beitrag für die gesundheitliche Chancengleichheit, so die Ministerin. Zudem berieten die Behörden Schwangere und Familien in Gesundheitsfragen, kontrollierten die Hygiene in Krankenhäusern und Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas. Auch überprüften sie die Wasserqualität von Badeseen oder informierten die Menschen, wie man sich vor Krankheiten schützen könne.
Karawanskij erinnert daran, dass »die Herausforderungen für den öffentlichen Gesundheitsdienst nicht kleiner werden. Im Gegenteil. Multiresistente Erreger oder die Gefahr der raschen weltweiten Verbreitung von tödlichen Infektionskrankheiten wie Ebola zeigen, dass wir mehr für den Bevölkerungsschutz tun müssen.«