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Metaanalyse

Risiko für Long Covid nach Impfung geringer

Eine Covid-19-Impfung könnte auch das Risiko für Spätfolgen einer Coronainfektion reduzieren. Diese immer wieder geäußerte Vermutung wird jetzt durch eine Metanalyse der britischen Gesundheitsbehörde UKHSA erhärtet.
Theo Dingermann
18.02.2022  08:57 Uhr

Long Covid gehört zu den gefürchteten potenziellen Begleiterscheinungen einer SARS-CoV-2-Infektion. Zu den Symptomen dieser Folgeerkrankung zählen in erster Linie Müdigkeit, Kurzatmigkeit und anhaltender Husten. Allerdings sind dies längst nicht alle Beschwerden, über die die Betroffenen noch lange Zeit nach der eigentlichen Erkrankung klagen.

Bekanntlich schützt eine Impfung gegen Covid-19 vor schweren Krankheitsverläufen. Ob die Impfung aber auch das Risiko für Long Covid senkt, ist nach wie vor unklar.

Aktuell berichtet die UK Health Security Agency (UKHSA) über eine Auswertung von 15 Studien, die sich mit dem Zusammenhang einer Covid-19-Impfung und dem Long-Covid-Risiko beschäftigten. Die Studien wurden im Vereinigten Königreich, in den USA, in Frankreich, in Indien, in Indonesien, in Israel, sowie in zwei Fällen online mit Teilnehmern aus mehreren Ländern durchgeführt.

Obwohl die Strukturen der Studien teils deutlich voneinander abwichen, ist das sich ergebene Bild doch recht eindeutig. Danach gibt es klare Hinweise darauf, dass für geimpfte Personen, die sich mit SARS-CoV-2 infizierten, das Risiko, später Long-Covid-Symptome zu entwickeln, deutlich geringer ist als für ungeimpfte Personen. Dies galt für Long-Covid-Erkrankungen, bei denen die Symptome sowohl kurzfristig (vier Wochen nach der Infektion) als auch mittelfristig (zwölf bis 20 Wochen nach der Infektion) und langfristig (sechs Monate nach der Infektion) einsetzten. Zusätzlich waren diese Personen natürlich auch vor einer SARS-CoV-2-Infektion besser geschützt.

Vorteil auch bei bestehendem Long Covid

Auch ungeimpfte Long-Covid-Patienten, die sich während der symptomatischen Phase impfen ließen, profitierten von der Impfung. Im Durchschnitt blieben sie weniger lange symptomatisch als Kontrollpersonen, die sich nicht impfen ließen. Allerdings berichteten einige Personen auch von einer Verschlimmerung der Symptome nach der Impfung.

Dr. Deborah Dunn-Walters, die Vorsitzende der Covid-19-Taskforce der Britischen Gesellschaft für Immunologie und Professorin für Immunologie an der Universität Surrey, sagte der Zeitung »The Guardian«, dass es immer noch nicht genügend Informationen gebe, um zu erklären, warum eine Impfung zu einer Verbesserung der Long-Covid-Symptome bei vielen Betroffenen zu führen scheint. Dazu sei einfach auch das Symptomenspektrum des Syndroms zu komplex.

Die Wissenschaftlerin unterstrich aber auch, wie wichtig es sei, dass sich alle Menschen unabhängig von ihrem Alter gegen Covid-19 impfen lassen. Das habe diese Metaanalyse eindeutig gezeigt. »Wir müssen weiterhin alle Anstrengungen unternehmen, um die noch nicht geimpften Menschen zu erreichen und sie zu einer Covid-19-Impfung zu bewegen«, betont Dunn-Walters.

Professsor Dr. Stephen Powis, der nationale medizinische Direktor des NHS England, sagte dem »Guardian«: »Angesichts von mehr als 10.000 Menschen, die [im Vereinigten Königreich] mit Covid-19 im Krankenhaus liegen, ist diese Studie eine rechtzeitige und wichtige Erinnerung daran, dass Impfstoffe nach wie vor unser bester Schutz vor dem Virus sind.« Die Impfung verringere nicht nur das Risiko, ernsthaft zu kranken, sondern schütze teilweise auch vor Long Covid als möglicher Folge der Erkrankung.

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