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Rezeptur in Pandemiezeiten

Wie wirken sich Pandemie-geschuldete Engpässe an Fertigarzneimitteln und Rezeptursubstanzen auf die Arzneimittelherstellung in Apotheken aus? Darüber informierte Dr. Holger Reimann, Leiter des NRF-Laboratoriums im Live-Webcast von Pharma4u und PZ.
Carolin Lang
05.06.2020  12:00 Uhr

Die Rezepturherstellung in Pandemiezeiten bietet einerseits die Chance, Lieferengpässen zumindest teilweise entgegenzuwirken, stellt die Apotheken aber zugleich vor Herausforderungen. Das NRF-Team versucht, Apotheken in Pandemiezeiten mit Herstellungsvorschriften für schwer verfügbare Arzneiformen zu unterstützen.

Anders als erwartet waren dabei bisher vor allem Wirkstoffe wie Paracetamol, Morphin oder auch Atropin von Relevanz, wie Reimann hervorhob. Diese seien in Folge der Pandemie hierzulande in manchen Darreichungsformen oder auch als Rezeptursubstanzen schwer verfügbar gewesen. Bei Paracetamol beispielsweise bestand mancherorts eine Knappheit an Suspensionen für Kinder, weshalb das NRF eine Herstellungsvorschrift für Suspensionen aus fertigen Tabletten konzipierte. Daneben war in letzter Zeit die Herstellung von Desinfektionsmitteln durch Apotheken ein relevantes Thema.

Herstellung auch in Zukunft möglich?

Die Apotheker hätten gute Arbeit geleistet, um den Engpässen an Desinfektionsmitteln zu begegnen, so Reimann. Eine Allgemeinverfügung ermöglichte Anfang März Apotheken für einen befristeten Zeitraum von 180 Tagen die Produktion von Händedesinfektionsmitteln auf Basis von Bioziden wie beispielsweise 2-Propanol. Diese werde aber Anfang September hinfällig sein. Ethanol hingegen gelte als Altstoff und falle daher nicht unter die Biozid-Verordnung. Die Herstellung von Desinfektionsmitteln auf dieser Basis werde die Corona Zeit überdauern, vermutet Reimann. Es sei nicht zu erwarten, dass diese rechtliche Lücke für die Altstoffe geschlossen werde, erklärt er.

Ungefähr die Hälfte der Teilnehmer des Webcast gab an, inzwischen keine Desinfektionsmittel mehr in der Apotheke herzustellen. Jeweils rund 20 Prozent stellen aktuell ein- bis zweimal im Monat Desinfektionsmittel her oder haben während der Pandemie überhaupt keine Desinfektionsmittel hergestellt.

Qualität steigt

Die Qualität von Rezeptursubstanzen habe unter der Coronavirus-Pandemie nicht gelitten, konstatierte Reimann. In letzter Zeit habe das NRF unabhängig von der Corona-Krise in diesem Bereich eher Verbesserungen festgestellt. So seien einige Substanzen, wie Triclosan, mittelkettige Triglyceride oder auch Glucose, inzwischen in GMP-konformer Qualität erhältlich. Ein weiterer großer Fortschritt sei außerdem, dass seit Ende letzten Jahres Hartgelatine-Steckkapseln in einer Qualität angeboten werden, die pharmazeutisches Niveau habe.

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