Rezeptabrechnung bei Noventi wird teurer |
Alexander Müller |
12.09.2023 13:00 Uhr |
Das Unternehmen geriet in die Schieflage und befindet sich aktuell im Sanierungsprozess. Dazu zählte ein umfangreicher Stellenabbau im Frühjahr sowie die begonnene Verschlankung der Softwarelinien. Mit der Umstellung des Gebührenmodells soll jetzt die Rezeptabrechnung wieder auf solidere Füße gestellt werden. Auf Nachfrage wurde aber keine Angabe gemacht, wie viel Geld Noventi mit dem neuen Staffelmodell sparen will.
Laut eigenem Plan will Noventi im kommenden Jahr wieder schwarze Zahlen schreiben. Vorstand Böhm sieht das Unternehmen auf gutem Weg. 2023 werden allerdings noch einmal Verluste eingefahren. Und wie düster die Bilanz für das vergangene Jahr ausfällt, ist noch immer nicht bekannt. Bis Ende des Monats hat Noventi noch Zeit, die Zahlen zu veröffentlichen.
Der Erfolg der Sanierung wird auch davon abhängen, wie sich die Kundinnen und Kunden des Rechenzentrums jetzt verhalten, denen mit der Preiserhöhung ein Sonderkündigungsrecht zusteht. Aber Noventi-Vorstand Böhm ist überzeugt, dass die Zahl der Abgänge keine kritische Größe erreichen wird. Die Kunden hätten in den vergangenen Monaten gezeigt, dass sie bereit seien, den Sanierungsprozess mitzugehen. Die Noventi »nahestehenden Gremien« hätten das das neue Tarifsystem als »marktgerecht und fair« bezeichnet. Nach seinen Angaben hat Noventi beim Abrechnungsvolumen sogar zugelegt – trotz sinkender Apothekenzahl.
Böhm räumte gegenüber der PZ ein, dass die bisherige Kostenstruktur durch insbesondere die gestiegenen Zinsen und die Inflation nicht mehr zum Marktumfeld passten.
Auch für die sonstigen Leistungserbringer wird die Abrechnung teurer. Der Basisbetrag bleibt bei 13 Euro monatlich, die Gebühr 0,85 Prozent auf Rezept-Brutto. Mit rund 30.000 Kunden sind die sonstigen Leistungserbringer eine wichtige Säule im Geschäft des Dienstleisters.