Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Lynch-Syndrom

Resistente Stärke senkt offenbar Krebsrisiko

Resistente Stärke könnte das Risiko für erblich bedingte, nicht kolorektale Krebserkrankungen bei Patienten mit der krebsassoziierten Erbkrankheit Lynch-Syndrom (LS) senken. Darauf weist eine randomisierte, kontrollierte Studie mit LS-Patienten hin.
AutorKontaktLaura Rudolph
Datum 02.08.2022  07:00 Uhr

Das Lynch-Syndrom (LS) ist eine autosomal-dominante Erbkrankheit und die häufigste Form der erblichen Darmkrebsprädisposition. Betroffene haben ein Lebenszeitrisiko von 70 bis 80 Prozent, an Darmkrebs zu erkranken. Ein Forschungsteam um Professor Dr. John C. Mathers von der Newcastle University in England untersuchte nun, wie sich die Supplementation resistenter Stärke langfristig auf die Krebsinzidenz bei LS-Patienten auswirkt. Ihre Studie publizierten die Forschenden kürzlich im Fachjournal »Cancer Prevention Research«.

Die insgesamt 937 Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer erhielten über vier Jahre entweder 30 g resistente Stärke pro Tag (463 Personen) oder Placebo (455 Personen). Die eingesetzte Menge entspricht etwa dem Verzehr einer Banane pro Tag. Die geplante Nachbeobachtungszeit betrug zehn Jahre, die bei 369 Teilnehmern durch nationale Krebsregisterdaten für bis zu 20 Jahre ergänzt wurde.

Schutz vor nicht kolorektalem Krebs

Die Studienergebnisse zeigen, dass resistente Stärke die LS-Patienten offenbar zwar nicht vor Dickdarmkrebs schützt, dafür aber vor anderen LS-assoziierten Krebsarten: Die Interventionsgruppe entwickelte signifikant seltener nicht kolorektalen Krebs. Besonders stark nahm die Inzidenz von Krebserkrankungen im oberen Magen-Darm-Trakt ab: Während in der Placebogruppe 21 Fälle auftraten, gab es in der Interventionsgruppe nur fünf Fälle.

Eingriff in den Gallensäurehaushalt?

Resistente Stärke entsteht etwa durch das Abkühlen gekochter stärkehaltiger Nahrungsmittel wie Kartoffeln, Reis und Nudeln oder ist in bestimmten Lebensmitteln wie noch grünen Bananen enthalten. Sie hat mehrere gesundheitliche Vorteile und weniger Kalorien als normale Stärke. Die in resistenter Stärke enthaltenen Kohlenhydrate können nicht im Dünndarm enzymatisch verdaut werden; sie werden von Dickdarmbakterien fermentiert. Die daraus resultierenden Stoffwechselprodukte dienen wiederum den Darmbakterien als Nahrung.

Durch welchen Mechanismus sie offenbar das Krebsrisiko senkt, ist bislang nicht geklärt. Die Studienautoren vermuten, dass diese spezielle Stärke den bakteriellen Stoffwechsel von Gallensäuren verändert und jene Arten von DNA-schädigenden und schließlich potenziell krebsverursachenden Gallensäuren reduziert. Weitere Forschung steht noch aus. Zudem geht aus der Studie nicht hervor, ob sich die schützende Wirkung auch auf andere, nicht LS-assoziierte Krebsarten übertragen lässt und wieso die protektiven Effekte nicht den Dickdarm betreffen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa