Reizhusten besser peripher als zentral hemmen |
| Caroline Wendt |
| 30.10.2025 10:30 Uhr |
Zur Regeneration brauche die Schleimhaut vor allem Ruhe – die sie bei ständigem Husten nicht bekommt. An dieser Stelle kommen Antitussiva ins Spiel. Der Arzneistoff Levodropropizin (wie in Mucosilent®), das wirksame S-Enantiomer von Dropropizin, ist sowohl für Erwachsene als auch für Kinder ab zwei Jahren bei Reizhusten zugelassen.
»Die hustenhemmende Wirkung beruht vorwiegend auf der Beeinflussung der peripheren C-Phasern«, erklärte Schubert-Zsilavecz, Professor für Pharmazeutische Chemie. Levodropropizin hemme den durch Histamin, Serotonin und Bradykinin ausgelösten Bronchospasmus und blockiere neuronale Signalwege, die an der Entstehung des Reizhustens beteiligt seien.
Auch die Sicherheit des Wirkstoffs überzeugt den Apotheker: Levodropropizin weist nur wenige Gegenanzeigen und Warnhinweise auf. Dazu zählen – neben der obligatorisch gelisteten Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff – ein produktiver Husten mit vermehrter Schleimbildung, eine eingeschränkte mukoziliäre Clearance sowie Schwangerschaft und Stillzeit. Zudem dürfe Levodropropizin bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Auch bei den Wechselwirkungen gebe es laut Schuber-Zsilavecz wenig zu berichten: Es seien keine bekannt – auch nicht mit Benzodiazepinen. Levodropropizin gilt als sehr gut verträglich; Nebenwirkungen träten nur in seltenen Fällen auf. Aufgrund dieser positiven Sicherheitsbilanz ist der Wirkstoff im Jahr 2022 von der Verschreibungspflicht in den OTC-Bereich geswitcht. »Wir können nicht erwarten, dass es in den nächsten Dekaden viele neue Antitussiva zugelassen werden. Daher sollten wir die, die wir haben, klug einsetzen«, konstatierte er.