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Gebärmutterhalskrebs

Reicht eine einmalige HPV-Impfdosis?

In Deutschland ist je nach Alter die Verabreichung von zwei oder drei HPV-Impfstoffdosen zur Grundimmunisierung Standard. US-amerikanische Wissenschaftler haben nun untersucht, ob mehrere Impfdosen wirklich nötig sind.
AutorKontaktCarolin Lang
Datum 12.02.2020  17:00 Uhr

Laut Robert-Koch-Institut (RKI) gehören humane Papillomaviren (HPV) zu den häufigsten sexuell übertragbaren Krankheitserregern. Eine Infektion mit Hochrisiko-HPV-Typen kann zur Entstehung maligner Tumoren führen, eine mit Niedrigrisiko-Typen Genitalwarzen verursachen. Die Schutzimpfung ist die effektivste prophylaktische Maßnahme gegen eine Infektion. Die Ständige Impfkommsission (STIKO) empfiehlt Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren die HPV-Impfung. Bis zum Alter von 17 Jahren sollte eine verpasste Immunisierung nachgeholt werden.

Die Wirksamkeit verschiedener Dosisschemata einer HPV-Impfung untersuchten kürzlich Forscher der University of Texas in Galveston. Im Fachjournal »Cancer« veröffentlichten sie ihre Forschungsergebnisse. Grundlage waren Daten von rund 130.000 Mädchen und jungen Frauen im Alter von 9 bis 26 Jahren, die von 2006 bis 2015 keine, eine oder mehrere Dosen eines tetravalenten HPV-Impfstoffs erhalten hatten.

Demnach wiesen Mädchen zwischen 15 und 19 Jahren, die eine, zwei oder drei Impfstoffdosen erhalten hatten, geringere Raten präinvasiver Gebärmutterhalserkrankungen auf als nicht geimpfte. Das Risiko einer präinvasiven Gebärmutterhalskrankheit war bei einer Impfdosis um 36 Prozent, bei zwei Dosen um 28 Prozent und bei drei Dosen um 34 Prozent niedriger als bei nicht geimpften Frauen. Innerhalb von fünf Jahren entwickelten rund 2,6 Prozent der nicht Geimpften eine präinvasive Erkrankung des Gebärmutterhalses. Bei der Ein-, Zwei-, beziehungsweise Dreidosisgruppe waren es vergleichsweise rund 1,6 Prozent, 2 Prozent und 1,9 Prozent.

Für Jugendliche unter 15 Jahren und Frauen über 20 Jahren konnten keine signifikanten Unterschiede einer Reduzierung des Risikos für eine präinvasive Gebärmutterhalskrankheit bei ein- oder mehrfach Geimpften festgestellt werden. Eine einzelne Dosis scheint somit ebenso gut zu schützen, wie mehrere, folgern die Autoren.

»Diese Studie zeigt die Auswirkungen der Impfung in jüngeren Jahren und ihren dauerhaften Langzeitschutz gegen Gebärmutterhalskrebs«, sagte Dr. Ana Rodriguez, Erstautorin der Studie. »Es ist wichtig, die Eltern über die Notwendigkeit der Impfung ihrer Kinder aufzuklären.«

In einem beigefügten Editorial werden die Auswirkungen der Studienergebnisse auf die öffentliche Gesundheit erörtert. »Wenn eine Dosis HPV-Impfstoff für einen wirksamen Schutz ausreichen würde, würden die Implementierung und das Scale-up von HPV-Impfstoffen weniger Logistik erfordern..., die verfügbaren Dosen könnten weiter ausgedehnt werden, und die Gesamtkosten wären niedriger«, schreiben die Autoren. Bei der Studie handelt es sich aber um eine Fallkontrollstudie, bevor Impfempfehlungen geändert werden, müssen noch weitere Untersuchungen die Ergebnisse bestätigen.

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