Reformpläne verschlechtern Situation der Apotheken |
Melanie Höhn |
24.04.2024 12:46 Uhr |
Bayern setzt sich laut Gerlach mit Nachdruck bei der Bundesregierung dafür ein, dass die im GKV-Finanzstabilisierungsgesetz verordnete Erhöhung des Apothekerabschlags schnell wieder gestrichen wird. Außerdem müssten die Festzuschläge erhöht werden, damit Leistungen der inhabergeführten öffentlichen Apotheken angemessen und gerecht honoriert würden. Das bayerische Gesundheitsministerium unterstütze die Apothekerinnen und Apotheker zudem mit einer Reihe von konkreten Maßnahmen: Aktuell wird eine Studie mit 700.000 Euro finanziert, mit der innovative Ansätze für eine Optimierung der Apothekenversorgung erarbeitet werden sollen. Zudem unterstützte das Bayerische Gesundheitsministerium den Bayerischen Apothekerverband mit 100.000 Euro, um eine Kampagne zur Nachwuchsgewinnung aufzulegen.
Auch das Thema Digitalisierung liegt Judith Gerlach als ehemaliger Digitalministerin am Herzen: Das E-Rezept sei in mancher Hinsicht noch verbesserungswürdig, dennoch sei es wichtig und richtig. Man müsse jedoch immer wieder nachjustieren und die Anbieter verpflichten, dass es funktioniert. Um das Thema Digitalisierung noch weiter voranzutreiben, wolle Bayern mit dem Projekt »Health Care by your side« die Leistungserbringer zudem schulen, den digitalen Weg mitzugehen. Dadurch sollten die digitale Transformation begleitet, Digitalkompetenz ausgebaut, Bürokratie abgebaut und Prozesse vereinfacht werden. Bayern arbeite auch mit anderen Bundesländern zusammen, dies zeige etwa die Bundesratsinitiative der »Südschiene« gemeinsam mit Baden-Württemberg und die »Task Force« gegen Arzneimittellieferengpässe.
Generell wünscht sich Gerlach eine Diskussion mit Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) »auf Augenhöhe«, in dem die Zustimmungspflicht von Gesetzen auch ernst genommen und anerkannt werde. Laut Hubmann laufe man in Berlin »jeden Tag mit dem Kopf gegen die Wand«: Der Dialog werde im Bund weitgehend verweigert.