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LAK-Präsident Peter Stahl

»Reden Sie mit uns, Herr Lauterbach!«

Einen eindringlichen Appell richtete der Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz auf deren Vertreterversammlung an Bundesgesundheitsminister Professor Karl Lauterbach. Er solle sich der Diskussion mit der Apothekerschaft nicht verschließen.
Christina Hohmann-Jeddi
29.11.2022  14:00 Uhr

In seinem Bericht zeichnete der Präsident der Landesapothekerkammer Rheinland-Pfalz, Peter Stahl, ein düsteres Bild. Ein Krieg in Europa, eine unsichere Energieversorgung und eine immer bedrohlicher werdende Klimakrise belasteten die Gesellschaft. Die Apothekerschaft habe zudem mit einer Mangelwirtschaft und einer großen Anzahl an nicht lieferbaren Arzneimitteln zu kämpfen. »15.000 bis 20.000 Euro fallen durchschnittlich in den Apotheken pro Jahr für die Bewältigung von Lieferengpässen an«, sagte Stahl bei der Vertreterversammlung am 26. November in Mainz. Hinzu kämen Kürzungen durch die Krankenkassen, überbordende Bürokratie und Personalmangel.

Die Apothekenzahl ginge immer weiter zurück. Seit Jahresbeginn hätten bundesweit 285 Betriebe und in Rheinland-Pfalz 19 Betriebe geschlossen, berichtete Stahl. Vor diesem Hintergrund packe ihn die »blanke Wut«, wenn er den Bundesgesundheitsminister über angebliche »Effizienzreserven« bei den Apotheken reden höre. »Warum schließen denn so viele Betriebe? Weil sie so viele Reserven haben?«, fragte Stahl.

Drei Appelle

Der Kammerpräsident formulierte drei Appelle. Zuerst forderte er die Gesellschaft und Politik auf, sich den Wert einer wohnortnahen Versorgung mit Arzneimitteln und Gesundheitsdienstleistungen vor Augen zu führen, die nicht zum Nulltarif zu haben sei. Die Politik müsse sich ihrer Verantwortung bewusst werden und die Rahmenbedingungen so gestalten, dass die Gesundheitsdienstleister über genügend Planungssicherheit und ein ausreichendes Einkommen verfügten, um ihre Aufgaben erfüllen zu können. Stahl berichtete, dass die Argumente der Apothekerschaft auf Ebene der Landespolitik häufig gehört würden, diese aber nicht bis nach Berlin gelängen. Daher sprach er in seinem zweiten Appell  Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) direkt an: »Werter Herr Minister Lauterbach, nehmen Sie sich endlich die Zeit und reden Sie mit denen, die unser Gesundheitssystem Tag für Tag am Laufen halten!« Durch den Austausch von Argumenten könne man sicherlich zu Lösungen kommen, »die auch den Leistungserbringern Luft zum Atmen lassen«.

Um diesen Appell nicht nur in der Sitzung zu äußern, hatte Stahl einen Brief an Lauterbach aufgesetzt, den die Vertreter der Landesapothekerkammer in der Versammlung unterschreiben konnten. In diesem fordert Stahl den Minister auf, das vorhandene System der Vor-Ort-Apotheken nicht zu zerstören, sondern zu sichern und mit dem Berufsstand in einen Dialog zu kommen. »Lassen Sie uns miteinander reden!«

Den dritten Appell richtete Stahl an die Kolleginnen und Kollegen. Jeder könne in seinem Betrieb den Wert der Vor-Ort-Apotheke erlebbar machen und die Freude an dem Beruf und der Pharmazie vorleben – gerade auch im Hinblick auf die Nachwuchsgewinnung sei dies wichtig.

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