Raus aus der Komfortzone, rein in die Diskussion |
Laura Rudolph |
22.11.2024 15:08 Uhr |
In seinem Bericht ging der Präsident auch auf den diesjährigen Deutschen Apothekertag (DAT) ein. Die saarländischen Apotheker hatten einen Antrag zum Abbau von Bürokratie gestellt. Über diesen wurde jedoch nicht abgestimmt, weil ein Antrag aus Hessen angenommen wurde, zum nächsten Tagesordnungspunkt überzugehen. »Ich habe dies mit Enttäuschung und Verwunderung zur Kenntnis genommen. Wer Regulierungen abschaffen will, muss natürlich auch bereit sein, im Gegenzug mehr Verantwortung zu übernehmen«, bedauerte Saar. Wenn Apotheker lieber in ihrer Komfortzone blieben, anstatt sich für eine verantwortungsvolle Freiberuflichkeit einzusetzen, dürfe man sich nicht wundern, wenn Politiker dann auf die Idee kämen, Apotheker durch PTA zu ersetzen.
Saar ist dennoch überzeugt, dass die meisten Kollegen ihrer Verantwortung gegenüber den Patienten gerecht werden und das Bild des Apothekers weiterhin als gleichwertigen Partner unter den Gesundheitsberufen prägen. »Solange das so bleibt, sind wir nicht ersetzbar, sondern notwendiger Bestandteil einer immer noch funktionierenden Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau.«
Als Bundesgesundheitsminister Lauterbach (SPD) beim DAT behauptete, dass das System Apotheke überholt sei und nicht mehr funktioniere, habe er sich damit »absolute Unkenntnis« attestiert, betonte Saar. Nicht zuletzt die Pandemie habe gezeigt, dass das Apothekensystem sehr wohl funktioniere. »Noch. Heute. Hier. Ob das morgen noch der Fall sein wird, muss bei einer ausbleibenden Honorarerhöhung tatsächlich bezweifelt werden.« Da bleibt nur eines zu hoffen: »Hoffentlich ist dieser Minister in der neuen Regierung Geschichte.«