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Prävention

Rauchstopp »halbiert« Infarktrisiko bei Herzkranken

Wer nach der Diagnose einer Herzkrankheit auf Zigaretten verzichtet, senkt das Risiko eines Infarkts um fast die Hälfte. Mit dem Rauchstopp sollte man sich aber nicht viel Zeit lassen. Das Apothekenteam sollte Raucher am besten kurz nach einem Herzinfarkt Hilfe anbieten.
dpa
PZ
02.09.2024  11:30 Uhr

Dass Rauchen gesundheitsschädlich ist und potenziell tödlich, ist allgemein bekannt. »Es gibt kaum eine Erkrankung, die nicht mit Zigarettenrauch korreliert«, sagt Professor Dr. Ulrich Laufs vom wissenschaftlichen Beirat der Deutschen Herzstiftung und Direktor der Kardiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Doch obwohl Zigaretten nachweislich Tumore, Schlaganfälle und Herzinfarkte verursachen, fällt der Rauchstopp vielen Menschen schwer.

Eine Studie zeigt nun, dass sich der Verzicht auf Zigaretten auch nach der Diagnose einer stabilen koronaren Herzkrankheit noch lohnt – und das Risiko für schwere Herz-Kreislauf-Ereignisse wie Infarkte erheblich senkt. Die Ergebnisse wurden am 30. August beim Kongress der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie in London vorgestellt.

»Eine stabile koronare Herzkrankheit entsteht, wenn die Herzkranzgefäße durch Kalkablagerungen verengt sind«, erklärt Laufs. Stabil bedeute in dem Zusammenhang, dass noch keine lebensbedrohlichen Herz-Kreislauf-Vorfälle durch einen Verschluss von Blutgefäßen verursacht wurden, etwa Herzinfarkte oder Schlaganfälle.

Wenn nicht nach einer Diagnose – wann dann?

In der Untersuchung werteten französische Forschende Daten von 32.378 Patienten aus, die im Durchschnitt 6,5 Jahre nach der Diagnose einer koronaren Herzkrankheit aufgenommen wurden. Von ihnen hatten rund 13.400 Teilnehmer (41,3 Prozent) nie geraucht, fast 15.000 (46,2 Prozent) waren ehemalige Raucher und etwa 4000 (12,5 Prozent) rauchten weiter.

Die Wissenschaftler fanden heraus, dass sich das Risiko für solch gefährliche Ereignisse in einem Zeitraum von fünf Jahren fast halbierte (44 Prozent Risikoreduktion), wenn Patienten nach der Diagnose mit dem Rauchen aufhörten. Dagegen zeigte sich bei Rauchern, die ihren Zigarettenkonsum lediglich reduziert hatten, kein deutlicher Risikounterschied im Vergleich zu denen, die diese Gewohnheit beibehielten.

Besonders wichtig sei das erste Jahr nach der Diagnose, sagt Studienautor Jules Mesnier vom Hopital Bichat-Claude Bernard in Paris. Von jenen Teilnehmern, die nach der Diagnose das Rauchen stoppten, wurden 73 Prozent in diesem Zeitraum abstinent und senkten so ihr Risiko für Herzinfarkte und andere schwerwiegende Herz-Kreislauf-Vorfälle deutlich.

Dass fast drei Viertel jener Patienten, die nach der Diagnose nicht mehr weiterrauchten, das Laster gleich im ersten Jahr ablegten, ist für den Kardiologen Professor Dr. Harm Wienbergen vom Klinikum Links der Weser in Bremen eine logische Konsequenz: »Nach so einer lebensbedrohlichen Schockdiagnose ist die Motivation, mit dem Rauchen aufzuhören, besonders hoch.« Patienten sollten vor allem zur Zeit der Diagnose bei der Herausforderung, mit dem Rauchen aufzuhören, unterstützt werden. Ihnen zu sagen, dass sie ihr Risiko für ein »schweres Ereignis oder den Tod um die Hälfte senken können«, sei eine starke Botschaft, betont Mesnier.

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