PZ-Leser können über bestes Start-Up abstimmen |
Zukunft im Blick: Wer beim Apostart-Finale am 27. September bei der Expopharm in Düsseldorf am meisten überzeugen kann, bekommt den Apostart-Award in Form eines Astronauten. / Foto: Donkey Products GmbH & Co. KG
Ende September trifft sich die Apotheken- und Pharmabranche in Düsseldorf zu Europas größter Pharmamesse, der Expopharm. Auch in diesem Jahr konnten sich junge Unternehmen im Rahmen der Messe um den begehrten Apostart-Award bewerben. Elf Start-ups haben es bis in die Vorrunde geschafft und damit die Chance, zu den insgesamt fünf Finalisten zu gehören, die am 27. September 2023 im Inspiration-Lab auf der Expopharm um den ersten Platz kämpfen. Eines der Bewerber-Start-ups darf zudem darauf hoffen, per Wild Card direkt in die Finalrunde zu gelangen – das Start-up nämlich, für das die PZ-Leserinnen und -Leser online die meisten Stimmen abgeben.
Abgestimmt werden kann an dieser Stelle ab sofort bis einschließlich 30. August um 18 Uhr. Folgende Unternehmen haben es in die Vorrunde geschafft:
Mit steigenden Verschreibungszahlen von Cannabinoid-haltigen Arzneimitteln bleibt die Identitätsprüfung von Medizinalcannabis für Apotheken eine Herausforderung. Die gängige Methode, die Dünnschichtchromatographie (DC), ist zeitaufwendig. Der Canna-Fix-ID® THC/CBD Schnelltest von Saxonia Diagnostics soll eine schnelle und zuverlässige, herstellerunabhängige Identifizierung von THC und CBD ermöglichen.
Dr. Vivien Karl, ein Berliner Start-Up, widmet sich dem intimen Wohlbefinden der Frau. Natürliche, nachhaltige Intimpflegeprodukte wurden entwickelt, um den Bedürfnissen von Frauen gerecht zu werden. Herkömmliche Intimpflegeprodukte können bedenkliche Inhaltsstoffe enthalten. Apothekerin Dr. Vivien Karl will darüber aufklären. Die Mission von Vivien Karl und Co-Gründerin Julia Huhnholz ist es demnach, Frauen kompetent zu machen, die Produkte bewusst auszuwählen. Die Produkte sind nicht nur online erhältlich, sondern auch in Apotheken deutschlandweit verfügbar.
Mehr als 30 Prozent der Über-65-Jährigen nehmen täglich fünf oder mehr Tabletten ein. Gleichzeitig geben 39 Prozent in Umfrage an, dass sie die regelmäßige Einnahme oftmals vergessen. Hier soll die Easy-Med-Box Abhilfe schaffen. Es handelt sich um einen digitalen Tablettenspender mit individuell verpackten Blistern, der die passenden Medikamente in der korrekten Dosierung und zur richtigen Zeit anreicht. Darüber hinaus soll die Easy-Med-Box mit Analysen, Vitalwert-Tracking und Alarm bei versäumter Einnahme die Medikationsüberwachung stärken.
Stressbedingte Krankheiten nehmen in allen Altersgruppen zu. In Deutschland werden jährlich 27,8 Prozent der Erwachsenen psychisch krank, besonders bei Jugendlichen gibt es eine starke Zunahme. Apotheken können als Gesundheitspartner fungieren und etwa über Stress-weg-Atemübungen informieren. Helfen soll dabei das Medizinprodukt »pneemo Atemtakter«. Es soll zur entschleunigten Atmung beitragen. Das Angebot umfasst Schulungen, Ausrüstung sowie Öffentlichkeitsarbeit für Apotheken.
Arzneimitteldosierungen sind oft nicht an individuelle Bedürfnisse angepasst. Hier soll PrivMed® einen Wendepunkt markieren. Als ultrakompakte Tablettenpresse soll sie personalisierte Dosierungen ermöglichen. Die Technologie sei aus einer individuellen Behandlung bei ADHS entstanden und soll nun soll allen Patienten weltweit zugutekommen, wie der Hersteller informiert.
Gesundheitstests bieten die Option zur eigenen Gesundheitskontrolle. Auch die Apotheken können dazu beitragen, und zwar mit einer patientennahen Labordiagnostik: Probatix soll es Apotheken ermöglichen, Gesundheitstests ohne Investition anzubieten, betont der Hersteller. Es wird ein Rundum-Service mit Buchung, Auswertung, Logistik und Marketing geboten. Die Apotheke konzentriert sich demnach auf Probenentnahme und Beratung. So erweitern Apotheken ihr Leistungsspektrum und stärken ihre Rolle als Gesundheitsanlaufstelle.
Gesundheitsdaten werden gesammelt und genutzt. Dies löst bei vielen Menschen Unbehagen aus; gerade im deutschsprachigen Raum zögern viele Menschen, ihre Gesundheitsdaten zu teilen. Eine digitale Lösung in Form eines Online Escape Rooms soll den komplexen Themenbereich der Nutzung von Gesundheitsdaten spielerisch erklären. Dieser Escape Room enthält Rätsel und Wissensbeiträge zum Thema Gesundheitsdaten. Etwa werden Möglichkeiten der Studienoptimierung und der Entwicklung personalisierter Therapien mithilfe von Daten dargestellt. Zudem soll aufgezeigt werden, wie Künstliche Intelligenz (KI), Big Data, Real World Data und ähnliche Ansätze die medizinische Versorgung verbessern können.
Apotheken setzen oftmals individuelle Rezepturen ein. Die Qualitätskontrolle erfolgt dabei durch chemische und Nah-Infrarotspektroskopie. Das mittlere Infrarot (MIR) bietet hohe Genauigkeit, erfordert jedoch normalerweise teure Ausrüstung. Das MIR-Spektrometer Sweeb soll eine rasche Identitätsprüfung ohne Verwendung von Chemikalien ermöglichen. Eine geringe Probenmenge wird verwendet, und automatisch wird ein Bericht durch die Analyseplattform erstellt. Die cloudbasierte Plattform nutzt eine expandierende Datenbank, was die Genauigkeit verbessert.
Technologien, die die Bioverfügbarkeit von Wirkstoffen verbessern, sollen eine schnellere Aufnahme, stärkere Effekte und eine bessere Dosiskontrolle ermöglichen. Tiny Technologies bietet maßgeschneiderte Nahrungsergänzungsmittel. Ein herausragendes Merkmal sei die Technologieplattform TINYsphere®, die an die individuellen Anforderungen angepasste Lösungen für eine erhöhte Bioverfügbarkeit bereitstellt, betont der Hersteller. Dadurch könnten Apotheken Eigenmarken von Nahrungsergänzungsmitteln anbieten, die sie von der Konkurrenz abheben.
Völker-Schule – Anerkennung in Deutschland
Der Fachkräftemangel belastet die Apotheken und erfordert Zuwanderung. Für zugewanderte Pharmazeuten ist das Anerkennungsverfahren allerdings komplex. Die Projektstrategie der Schule basiert auf Blended Learning, einer Kombination aus Präsenz- und E-Learning. Durch das Onboarding werden die Voraussetzungen für die Anerkennung geprüft, wobei enge Kooperationen mit Jobcentern und Anerkennungsbehörden bestehen. Der elfmonatige Vorbereitungskurs setzt auf Online-Lernen, Präsenzphasen und praktische Übungen. In Kleingruppen arbeiten die Teilnehmenden unter Anleitung erfahrener Lehrkräfte. Praxisphasen und Apothekenpraktika ermöglichen praktische Anwendung und das Kennenlernen von potenziellen Arbeitgebern.
XO Life soll ein digitales Zuhause für Patienten schaffen. Über diese Plattform erhalten Patienten fundiertes Gesundheitswissen, Unterstützung von pharmazeutischen Experten sowie die Möglichkeit zum wissenschaftlichen Tracking des Gesundheitszustandes sowie zum Austausch mit anderen Patienten. Die Plattform wird von führenden Forschungsinstituten und medizinischen Fachgesellschaften begleitet, darunter die Charité.