PTA-Schule hat ein neues Zuhause |
Juliane Brüggen |
26.08.2024 13:30 Uhr |
Bei einer Podiumsdiskussion ging es schließlich um die Zukunft des PTA-Berufes. »PTA sind Teil des Rückgrates des Apothekensystems in Nordrhein-Westfalen und in ganz Deutschland«, erklärte Karl-Josef Laumann (CDU), Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW. Eine kostenlose Ausbildung sollte selbstverständlich sein, in NRW sei dies schon umgesetzt.
An der Podiumsdiskussion nahmen teil (v. l.): Anja Zierath (BVpta), Moderator Ralph Erdenberger, die Schüler Justin Paszkiet und Lisa Langner, Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann, Thomas Rochell (AVWL-Vorstandsvorsitzender) und Schulleiterin Annette Gausepohl. / Foto: Witte/MünsterView
Auch das Gehalt von PTA kam zur Sprache. »Der Beruf muss attraktiv sein«, betonte PTA-Schülerin Lisa Langner. »Dafür ist die angemessene Bezahlung wichtig.« Die Leistung, die PTA erbrächten, müsse mehr Wertschätzung erfahren. Thomas Rochell, der als Vorsitzender des Arbeitgeberverbandes Deutscher Apotheken (ADA) an Tarifverhandlungen beteiligt ist, stimmte zu, dass bei den aktuellen Gehältern Luft nach oben bestehe. »Das ist ein Thema, an dem wir arbeiten.« Dahinter stehe aber die wirtschaftliche Lage der Apotheken, es habe im Grunde seit 20 Jahren keine Honoraranpassung gegeben. Die geplante Apothekenreform löse kein einziges Problem, sondern bringe nur eine Umverteilung. »An die Mitarbeiter ist im Grunde gar nicht gedacht worden«, so Rochell.
»Die Politik ist nicht zuständig für das Lohngefüge in der Apotheke«, konterte Laumann. Die Lohnfrage werde in einer sozialen Marktwirtschaft zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern gelöst, am besten über Tarifverträge. Er sehe aber, dass die Arbeitnehmerseite im Gesundheitswesen nicht besonders gut organisiert sei. »Wir können nur über das verhandeln, was auch zu verteilen ist«, so Rochells Reaktion. Es brauche dringend ein höheres Honorar.
Das System müsse grundsätzlich »vernünftig« finanziert sein, stimmte Laumann zu, dies sei Aufgabe der Politik. Da es an vielen Stellen im Gesundheitswesen an Geld fehlt, müssten Gesundheitspolitiker Prioritäten setzen. »Die Argumente der Apotheker überzeugen mich schon«, so der Minister weiter. Er wolle die inhabergeführte Apotheke erhalten und auch, »dass die Apotheke immer im Zusammenhang mit den Apothekern gesehen wird.« Er setze sich für Freiberuflichkeit und eine breite Mittelschicht ein, zu der auch PTA gehören.
Zur Einweihung sprachen Thomas Rochell, AVWL-Vorsitzender und Angela Stähler, ehrenamtliche Bürgermeisterin in Münster. / Foto: PZ/Brüggen