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COPSY-Studie

Psychische Belastung von Kindern in Pandemie bleibt hoch

Die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen ist nicht mehr ganz so stark wie in Zeiten strenger Kontakt-Beschränkungen, aber weiterhin höher als vor der Pandemie. Zu diesem Fazit kommen Hamburger Wissenschaftler in der sogenannten COPSY-Studie.
dpa
09.02.2022  17:00 Uhr

Kopfschmerzen, Gereiztheit, Einschlafprobleme: Die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen in der Corona-Pandemie ist einer Analyse Hamburger Wissenschaftler zufolge weiterhin hoch. Rund ein Drittel empfindet demnach weniger Lebensqualität. Vor der Corona-Krise waren es zwei von zehn Kindern, also ein Fünftel. Das ist das Ergebnis der dritten Befragung aus dem Herbst 2021 der sogenannten COPSY-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE), die am Mittwoch präsentiert wurde. Das psychische Wohlbefinden und die Lebensqualität der Jungen und Mädchen hätten sich aber im Vergleich zu früheren Befragungen während der Pandemie verbessert, weil Kontakt-Beschränkungen nicht mehr so streng seien, Schulen wieder geöffnet hätten und Sport angeboten werde.

Die Forscher stellten den Angaben zufolge bei den Kindern auch etwas weniger psychische Auffälligkeiten fest als bei den beiden ersten Befragungen. Es waren mit 29 Prozent aber immer noch etwa 10 Prozentpunkte mehr als vor der Pandemie. Das zeigt sich laut Studie vor allem bei Mädchen und Jungen aus sozial benachteiligten Familien. Konkret seien Ängstlichkeit und depressive Symptome leicht zurückgegangen.

«Das wichtigste Ergebnis ist, dass sich Wohlbefinden, Lebensqualität und psychische Gesundheit während der Pandemie deutlich gegenüber der Zeit vorher verschlechtert haben», sagte die Leiterin der Studie, Professor Dr. Ulrike Ravens-Sieberer. Man sehe gleichzeitig, wenn sich das Leben wieder normalisiere, erholten sich auch die Kinder. «Aber trotzdem ist es noch eine hohe Belastung. Das darf man nicht unterschätzen.»

Nicht alle belasteten Kinder und Jugendlichen würden mit einer Angststörung oder Depression reagieren, betonte die Forschungsdirektorin der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, -psychotherapie und -psychosomatik des UKE. «Die meisten Kinder und Jugendlichen werden die Krise vermutlich gut überstehen.» Das gelte vor allem für jene aus stabilen Familienverhältnissen.

Etwa jedes fünfte Kind isst den Wissenschaftlern zufolge noch mehr Süßigkeiten als vor der Pandemie. Der Medienkonsum sei verglichen mit den ersten beiden Befragungen wieder etwas zurückgegangen. Etwa 80 Prozent der Eltern fühlten sich der aktuellen Befragung zufolge aufgrund der Pandemie weiterhin belastet. Es funktioniere aber inzwischen besser, den Alltag zu organisieren.

In der COPSY-Studie untersuchen die UKE-Forschenden die Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Von Mitte September bis Mitte Oktober 2021 nahmen mehr als 1100 Mädchen und Jungen sowie mehr als 1600 Eltern mittels Online-Fragebogen teil. 75 Prozent von ihnen waren bereits bei den ersten beiden Befragungen dabei.

Im Mittelpunkt standen Kinder zwischen 7 und 17 Jahren. Die COPSY-Studie ist den Angaben zufolge die bundesweit erste ihrer Art. Im Vergleich zu den Mitteilungen zu den früheren Befragungen wurden die am Mittwoch veröffentlichten Zahlen laut UKE internationalen Publikations-Richtlinien angepasst.

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