Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Medizinisches Design

Prothese als Hingucker

Sogenannte expressive Prothesen sind auf dem Vormarsch. Diese Design-Objekte sollen der Individualität des Trägers Ausdruck verleihen und die Akzeptanz von Behinderung in der Gesellschaft verbessern. Doch das funktioniert nicht in jeder Kultur.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 24.08.2020  09:00 Uhr

Kultur bestimmt die Haltung

An dieser Stelle kommen Vlachaki zufolge nun die expressiven Prothesen ins Spiel. Sie könnten dabei helfen, die gesellschaftliche Einstellung zu verändern. Oft würden beim Thema Behinderung und Beeinträchtigung negative Konnotationen mitschwingen, und je nach Kultur, ist die Haltung zu Prothesen unterschiedlich. So gibt es in individualistischen Gesellschaften generell weniger Stigmatisierung. In kollektiven Gesellschaften dagegen, wo die Harmonie der Gruppe und weniger die Individualität zählt, sieht das anders aus.

Den kulturellen Effekt hat Vlachaki zusammen mit anderen Wissenschaftlern der Loughborough University in ihrer Untersuchung noch etwas genauer betrachtet und dafür mit Trägern aus beiden Gesellschaftsformen gesprochen. Großbritannien diente ihr dabei als Vertreter für eine individualistische - und Griechenland für eine kollektive Gesellschaft. Dabei hat sich gezeigt, dass expressive Prothesen für alle Befragten attraktiver waren und das Selbstbewusstsein der Träger im Vergleich zu konventionellen Modellen deutlich gestärkt haben. Und mehr noch: Die Design-Stücke haben sich als nützlich für ihre Träger erwiesen, um mit Nicht-Trägern ins Gespräch zu kommen und mit ihnen über die Bedeutung des Verlusts von Gliedmaßen zu sprechen.

Vorsicht in kollektiven Gesellschaften

Speziell im Vereinigten Königreich haben sich die Accessoires nicht nur als Eisbrecher in der Kommunikation bewährt, sondern auch als Möglichkeit, ein persönliches Statement zu setzen und deutlich mehr positive Reaktionen von Mitmenschen zu erfahren. »Vorsicht ist im Fall kollektiver Gesellschaften geboten«, warnt allerdings Vlachaki. Expressive Prothesen könnten dort die Stigmatisierung anheizen. In Griechenland geht es also insbesondere darum, das Unbehagen im Umgang mit Prothesen-Trägern aus der Welt zu schaffen, ohne dabei mit zu originellen Kreationen noch mehr Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Das ist ein schmaler Grat, weil es dort im Sinne des Gruppengedankens wichtiger für den Einzelnen ist, möglichst nicht zu sehr aufzufallen.

Grundsätzlich haben Vlachakis Forschungen gezeigt, dass expressive Prothesen positive Effekte sowohl auf Selbstbewusstsein der Träger als auch auf deren Akzeptanz in der Gesellschaft haben. Der nächste Schritt wäre, so hofft die Wissenschaftlerin, dass sich vor diesem Hintergrund künftig noch mehr Designer angesprochen fühlen und sich der Gestaltung weiterer Medizinprodukte annehmen.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.
THEMEN
Implantate

Mehr von Avoxa