»Protesttag war ein voller Erfolg« |
»Die Bundesrepublik konnte sehen, hören und fühlen, dass in den Apotheken etwas nicht stimmt.« Das sagte der Vorsitzende des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Axel Pudimat, über den Protesttag am Mittwoch. / Foto: PZ/Daniela Hüttemann
Axel Pudimat, Vorsitzender des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, bewertete die Teilnahme am bundesweiten Protesttag am 14. Juni als »vollen Erfolg«. »Die Bundesrepublik konnte sehen, hören und fühlen, dass in den Apotheken etwas nicht stimmt«, resümierte Pudimat. Es sei auch deutlich geworden, dass dies ein Problem sei, das die Versorgung »in der großen Breite« betreffe. Nun gelte es, weiterzukämpfen. Das Mindeste, was er nun erwarte, seien Erleichterungen bei den bürokratischen Belastungen. So müsse bei Nullretaxationen zumindest der Einkaufspreis erstattet werden. Außerdem müsse dringend das Apothekenhonorar erhöht werden, betonte Pudimat.
Im Vorfeld des bundesweiten Protesttags hatte der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern (AVMV) alle Apotheker im nordöstlichsten Bundesland aufgefordert, ihre Apotheken am Protesttag nicht zu öffnen. Zudem organisierte der Verband vier Busse, um seinen Mitgliedern die Teilnahme an der großen Demo und Kundgebung in Berlin zu erleichtern. Dieses Angebot nutzten dann auch mehr als 120 Apothekeninhaberinnen und -inhaber und ihre Teams.
Die Anreise nach Berlin nahm beispielsweise Cornelia Westphal auf sich, um in der Bundeshauptstadt für bessere Rahmenbedingungen für die Vor-Ort-Apotheken zu kämpfen. Wichtig seien ihr zum Beispiel ein faires Honorar und weniger Bürokratie, erläuterte Westphal, die die »Apotheke am Wall« in Greifswald betreibt. So verursachten etwa Nullretaxationen und die Präqualifizierung einen riesigen Aufwand. Dadurch fehle den Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern die Zeit, um beispielsweise die pharmazeutischen Dienstleistungen umzusetzen. »Diese würde ich gerne verstärkt anbieten«, sagte Westphal.
Cornelia Westphal (rechts), Stefanie Dorow (2.v.r.) und zwei ihrer Mitarbeiter demonstrierten am 14. Juni in Berlin für bessere Bedingungen für Apotheken. / Foto: PZ/Anne Orth
Beim Protestzug in der Bundeshauptstadt marschierte auch Stefanie Dorow mit, Inhaberin der Bernstein Apotheke in Greifswald. »So geht es nicht weiter«, sagte Dorow, die mit zwei ihrer Mitarbeiter angereist war. Wegen der gestiegenen Kosten und des seit zehn Jahren nicht erhöhten Honorars gerieten die Apotheken immer mehr ins Minus, warnte sie. Das müsse sich dringend ändern.