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Mecklenburg-Vorpommern

»Protesttag war ein voller Erfolg«

Der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern ist mit der Beteiligung am Protesttag zufrieden. Die meisten Apotheken im Nordosten blieben geschlossen, und mehr als 120 Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeiter beteiligten sich am Protestmarsch in Berlin.
Anne Orth
16.06.2023  07:00 Uhr

Axel Pudimat, Vorsitzender des Apothekerverbandes Mecklenburg-Vorpommern, bewertete die Teilnahme am bundesweiten Protesttag am 14. Juni als »vollen Erfolg«. »Die Bundesrepublik konnte sehen, hören und fühlen, dass in den Apotheken etwas nicht stimmt«, resümierte Pudimat. Es sei auch deutlich geworden, dass dies ein Problem sei, das die Versorgung »in der großen Breite« betreffe. Nun gelte es, weiterzukämpfen. Das Mindeste, was er nun erwarte, seien Erleichterungen bei den bürokratischen Belastungen. So müsse bei Nullretaxationen zumindest der Einkaufspreis erstattet werden. Außerdem müsse dringend das Apothekenhonorar erhöht werden, betonte Pudimat.

Im Vorfeld des bundesweiten Protesttags hatte der Apothekerverband Mecklenburg-Vorpommern (AVMV) alle Apotheker im nordöstlichsten Bundesland aufgefordert, ihre Apotheken am Protesttag nicht zu öffnen. Zudem organisierte der Verband vier Busse, um seinen Mitgliedern die Teilnahme an der großen Demo und Kundgebung in Berlin zu erleichtern. Dieses Angebot nutzten dann auch mehr als 120 Apothekeninhaberinnen und -inhaber und ihre Teams.

Die Anreise nach Berlin nahm beispielsweise Cornelia Westphal auf sich, um in der Bundeshauptstadt für bessere Rahmenbedingungen für die Vor-Ort-Apotheken zu kämpfen. Wichtig seien ihr zum Beispiel ein faires Honorar und weniger Bürokratie, erläuterte Westphal, die die »Apotheke am Wall« in Greifswald betreibt. So verursachten etwa Nullretaxationen und die Präqualifizierung einen riesigen Aufwand. Dadurch fehle den Apothekenmitarbeiterinnen und -mitarbeitern die Zeit, um beispielsweise die pharmazeutischen Dienstleistungen umzusetzen. »Diese würde ich gerne verstärkt anbieten«, sagte Westphal. 

Beim Protestzug in der Bundeshauptstadt marschierte auch Stefanie Dorow mit, Inhaberin der Bernstein Apotheke in Greifswald. »So geht es nicht weiter«, sagte Dorow, die mit zwei ihrer Mitarbeiter angereist war. Wegen der gestiegenen Kosten und des seit zehn Jahren nicht erhöhten Honorars gerieten die Apotheken immer mehr ins Minus, warnte sie. Das müsse sich dringend ändern.

Versorgung auf dem Land gefährdet

Die Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern wies auf die Gefahren für die Gesundheitsversorgung auf dem Land hin. Da inflationsbedingt höhere Kosten wegen der Festvergütung nicht weitergereicht werden könnten, seien die ohnehin niedrigeren Gewinne der Kolleginnen und Kollegen besonders auf dem Land zusammengeschmolzen, sagte der Geschäftsführer der Apothekerkammer Mecklenburg-Vorpommern, Bernd Stahlhacke, am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Rücklagen für notwendige Investitionen zu bilden, sei daher immer schwieriger. 

Die Apotheker forderten unter anderem eine Anhebung ihrer Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf 12 Euro pro Packung. Auch sollten Krankenkassen bei Formfehlern nicht länger komplett auf eine Erstattung der Arzneimittelkosten verzichten. Laut Stahlhacke werde durch die Vorfinanzierung von Medikamenten viel unternehmerisches Risiko bei den Apotheken angesiedelt, ohne dass diese hierfür entschädigt würden.

Die Apothekerkammer vermisse auch insgesamt einen konkreten Plan der Politik, wie diese sich die medizinische Versorgung in ländlichen Regionen vorstelle. Stahlhacke nannte hier beispielhaft eine Mindestversorgung an Apotheken pro Einwohnerzahl oder in einem bestimmten Umkreis, die garantiert werden soll. Laut der Kammer ist die Zahl der Apotheken im Nordosten in den vergangenen zehn Jahren von 412 auf 372 gesunken. Es werde erwartet, dass diese Entwicklung wegen der schwierigen Nachfolgersuche anhält.

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