Protest auf dem Wochenmarkt |
Daniela Hüttemann |
14.06.2023 16:00 Uhr |
Das einzig Gute an dieser traurigen Geschichte sei, dass erstmals bundesweit alle Apotheken geschlossen protestieren. Sonst herrsche vor Ort häufig eher ein Konkurrenzdenken, man sei bislang nicht viel im Kontakt. Feth hofft, dass sich das nun ändert: »Wie bei Corona: die Krise als Chance.« Und nicht nur die Patienten hätten vollstes Verständnis, auch die Ärzte. Ein Arzt aus Stade habe sogar vorgeschlagen, demnächst gemeinsam gegen die Zustände zu protestieren, ergänzt Freter.
»Letztlich sind die Patienten die Leidtragenden, deswegen stehen wir heute hier auch für sie«, betont Hanna Perko von der Löwen-Apotheke. Ihre Chefin Bärbel Dobberkau fügt hinzu: »Minister Lauterbachs Äußerungen sind einfach falsch und frustrierend.« Auch sie sieht großes Verständnis bei den Patienten. Immer wieder kommt ein bekanntes Gesicht vorbei, die Menschen fragen, ob sie die Forderungen der Apotheken mit Unterschriften unterstützen können und wünschen viel Erfolg.
Katrin Raichle-Kranz, Inhaberin der Kranz-Apotheke, findet es gut, dass in Sachen Protest nun endlich etwas passiert ist, hätte sich aber eine frühere Bekanntgabe und mehr überregionale Pressearbeit der ABDA gewünscht. »Wir sind immer noch Anfänger im Demonstrieren, aber es ist gut, dass wir jetzt alle mal den Mut dazu gefunden haben.« Doch dabei dürfe es nicht bleiben. Auch Dobberkau pflichtet bei: »Wir können uns nach heute nicht zurückziehen. Der Protest muss weitergehen.«