Bei ihrer neuen Methode machen sich die Forscher eine Nebenwirkung zunutze: So ist bei der Synthese von Proteinen mit einer sogenannten N-terminalen Histidin-Markierung eine unbeabsichtigte Glucosidierung des Stickstoffs möglich. Mit ihrer Hilfe können die Wissenschaftler nun durch gezielte Alkylierungen funktionelle Gruppen einzuführen. Durch die neue Methode können sie beispielsweise Proteine mit einem fluoreszierenden Molekül markieren und so den Weg des Moleküls durch eine Zelle genau nachverfolgen. «Proteine sind wie Garnknäule mit einer verworrenen Struktur aus Aminosäure-Fäden», erklärte Studienleiter Professor Dr. Knud J. Jensen die Beschaffenheit von Proteinen in einer Pressemeldung der Universität. Mithilfe der neuen Methode könnten trotz der verworrenen Struktur gezielte Modifikationen vorgenommen werden. Die primäre Funktion der modifizierten Proteine sei der Transport von krebsbekämpfenden Molekülen zu erkrankten Zellen, heißt es in der Pressemitteilung. Durch die Möglichkeit, den Weg der potenziellen Proteinarzneistoffe nachzuverfolgen, könnten unerwünschte Nebenwirkungen verhindert werden.