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Apotheker Helfen

Projekte für pharmazeutisches Know-how

Seit einem Vierteljahrhundert setzt sich die Hilfsorganisation Apotheker Helfen weltweit für eine sichere Arzneimittelversorgung ein. Projekte zur Aus- und Fortbildung von Gesundheitspersonal standen 2024 im Fokus.
Brigitte M. Gensthaler
13.12.2024  18:00 Uhr

25 Jahre Apotheker Helfen: Thomas Benkert, Vorsitzender des Vereins, freut sich über das Jubiläum. »Unser Ziel, die Gesundheitsversorgung in Krisengebieten, bei Naturkatastrophen, Krankheit oder Armut zu sichern und zu verbessern, haben wir nie aus den Augen verloren. Neben der Katastrophenhilfe engagieren wir uns vor allem in der Entwicklungszusammenarbeit.«

Im Laufe der Jahre rückte die Wissensvermittlung, vor allem in afrikanischen Ländern, immer mehr in den Fokus der Projekte. »Wir wollen das Gesundheitswissen in der Bevölkerung fördern, aber auch speziell das Apothekenpersonal in den Kliniken schulen und fortbilden«, so Benkert. Dies betreffe die Vermittlung von pharmazeutischem Basiswissen ebenso wie von Spezialkenntnissen, denn: »Nur geschultes Personal kann auf Dauer für verlässliche Arzneimitteltherapie sorgen.« 

Fachpersonal im globalen Süden oft rar

Apotheker Helfen (AH) orientiert sich bei den Projekten immer am Bedarf vor Ort mit dem Ziel einer langfristigen Zusammenarbeit mit den jeweiligen Projektpartnern. »Gerade weil das pharmazeutische Fachpersonal im globalen Süden oft rar ist, fördern wir in vielen Langzeitprojekten die Aus- und Weiterbildung mit Online- und Präsenzkursen«, erläutert AH-Geschäftsführer Dr. Andreas Wiegand die Strategie.

Ein großes Projekt mit rund 50.000 Euro Volumen hat die Hilfsorganisation im Jubiläumsjahr in Lesotho im südlichen Afrika gestartet. Gemeinsam mit dem Ecumenical Pharmaceutical Network (EPN) und der Christian Health Association of Lesotho (CHAL) werden Mitarbeitende von zehn Gesundheitseinrichtungen in Warenwirtschaft und Arzneimittelabgabe intensiv – online und in Präsenz – geschult.

»Ziel dieses Training-on-the-job ist es, einen deutlichen Fortschritt in der pharmazeutischen Versorgung des Landes zu erreichen«, berichtet Wiegand. Im ersten Quartal 2025 sollen die Trainingsergebnisse evaluiert werden. »Wir wollen wissen, ob die Investitionen nachhaltig sind und was wir besser machen können.« Für 2025 seien weitere Investitionen in Fachwissen geplant.

Training in onkologischer Pharmazie

Da die Versorgung von Krebspatienten im südlichen Afrika immer wichtiger wird, hat AH 2024 gemeinsam mit dem Deutschen Institut für Ärztliche Mission (Difäm) in Tübingen und dem Kilimanjaro Christian Medical Center (KCMC) in Moshi, Tansania, den ersten Zertifikatskurs »Onkologische Pharmazie« vorbereitet und ausgerichtet.

Zwei Wochen lang trafen sich zehn Apothekerinnen und Apotheker, um den sicheren Umgang mit Onkologika von der Anlieferung über die Zubereitung bis zur Verabreichung am Krankenbett zu erlernen und zu vertiefen. Neben der Theorie wurde die Arbeit an einer Sicherheitswerkbank unter Einhaltung steriler Bedingungen geübt. »Dieser von tansanischen Behörden und Verbänden anerkannte Zertifikatskurs für die Spezialisierung in Onkologischer Pharmazie ist ein erster Schritt, pharmazeutisches Personal weiter zu qualifizieren«, sagt Wiegand.

Ein ganz anderes Beispiel: AH-Mitglieder haben ehrenamtlich bereits mehrere Dokumentensammlungen erarbeitet; diese sogenannten Toolboxen machen valides Fachwissen für Mitarbeitende in Gesundheitseinrichtungen vor allem in Subsahara-Afrika online breit zugänglich. AH ist hier Partner von Medmissio, Würzburg. Neben der Pharmacy- und der AMR-Toolbox wurde 2024 eine weitere Sammlung erstellt und finanziert, die Dokumente und Infomaterialien zu nicht-übertragbaren Erkrankungen (NCD) wie Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen bereitstellt.

Hilfe für herz- und hautkranke Kinder

Im Sommer 2024 fand mit der Unterstützung von AH ein Kinderkardio-Workshop im Bolivianisch-Niederländischen Krankenhaus in El Alto statt. Fachärztinnen und eine Rettungssanitäterin des Partners Herzverein e.V., Bonn, schulten 67 Fachleute aus dem Gesundheitswesen, darunter Ärzte, Praktikanten und Pflegepersonal, in Theorie und Praxis. »Das Ziel der Fortbildung ist es, die Früherkennungsrate von Herzerkrankungen bei Kindern zu steigern, damit sie in eine spezifische Behandlung aufgenommen werden können«, berichtet Projektkoordinatorin Dr. Beate Lettmeier. AH kooperiert seit 2019 mit dem Herzverein und ermöglicht unter anderem Herzoperationen für bedürftige Kinder.

Spontan ist die Hilfsorganisation 2024 bei einem Projekt der Pamir-Hilfe in Tadschikistan eingesprungen, das sich um Kinder mit Epidermolysis bullosa kümmert. Die Kinder mit der lebensbedrohlichen Hauterkrankung werden in einer Spezialklinik in Dushanbe behandelt. Da seit dem Krieg in der Ukraine keine Verbandsstoffe mehr aus Russland in das zentralasiatische Land geliefert werden, sorgt AH seit Sommer 2024 zusammen mit der Pamir-Hilfe dafür, dass die Kinderweiterhin ihre speziellen Verbandsstoffe erhalten.

»Apotheker Helfen wird auch in Zukunft mit Leidenschaft und apothekerlichem Sachverstand weltweit unterschiedliche Einrichtungen und Betroffene unterstützen«, versichert Benkert und dankt allen Mitgliedern sowie den Spenderinnen und Spendern für ihre Unterstützung.

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