Problematischer Cannabis-Konsum hat zugenommen |
Für Apotheker besonders interessant: Ein neues Kapitel beschäftigt sich um die substitutionsgestützte Behandlung von Menschen mit Opioid-Abhängigkeit. Von einer solchen Abhängigkeit sind in Deutschland schätzungsweise 166.000 Menschen betroffen, doch nur 81.000 erhält eine medikamentöse Therapie. Die Situation könnte sich weiter verschlechtern, da immer weniger Ärzte substituieren. Im vergangenen Jahr waren es bundesweit nur noch 2436. Demnächst soll eine S3-Leitlinie zur Behandlung von Opioid-bezogenen Störungen erscheinen.
Auch auf die weitverbreiteten Suchtmittel Tabak und Alkohol geht der Bericht ein: Den Experten zufolge raucht etwa ein Drittel der Erwachsenen in Deutschland – Tendenz fallend. So erreichte 2023 der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch an Zigaretten mit 764 Stück den niedrigsten Wert seit der Wiedervereinigung. Immer weniger Jugendliche greifen demnach zur Zigarette. Allerdings weisen Studien auf einen Anstieg bei der Nutzung von E-Zigaretten hin.
Außerdem bleibe Deutschland ein Alkohol-Hochkonsumland, schreiben die Experten. Zwar waren der Bier-, Schaumwein- und Schnapskonsum in den vergangenen zwei Jahrzehnten leicht rückläufig. Deutschland liege mit einem Verbrauch von mehr als 10 Litern Reinalkohol bei Menschen älter als 15 aber weiter zwei Liter über dem durchschnittlichen Konsum der Mitgliedsländer der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Die Autoren betonen, dass es keinen risikofreien Alkoholkonsum gibt. Nichtsdestotrotz gilt: Die Reduktion des Alkoholkonsums, egal von welcher Ausgangsmenge aus, sei für die Gesundheit immer ein positiver Schritt.