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Antibiotikaproduktion in Europa

Pro Generika warnt vor gefährlicher Marktkonzentration

Nur noch eine letzte Penicillin-Produktionsstätte gibt es in Europa. Doch wie lange kann sie bei den steigenden Energiekosten noch wirtschaftlich produzieren? Der Branchenverband Pro Generika befürchtet, dass weitere Unternehmen die Antibiotikaproduktion einstellen.
Svea Türschmann
25.10.2022  13:00 Uhr

Allein auf weiter Flur: Der österreichische Ort Kundl ist die einzige europäische Produktionsstätte für Penicillin, meldet der Branchenverband Pro Generika im Rahmen seines Formats »Zahl des Monats«. Neben Penicillin stellt das Werk in Kundl mit Amoxicillin ein weiteres Antibiotikum her – und das unter anderem für Sandoz. Die Hexal-Tochter ist mittlerweile das einzig große Unternehmen mit Amoxicillin auf dem deutschen Markt und deckt insgesamt 70 Prozent der Nachfrage.

Doch der Preis, den die Hersteller für Amoxicillin-Präparate bekommen, sinke seit Jahren. Immer mehr Unternehmen hätten sich deshalb aus dem deutschen Markt zurückgezogen, was zu einer »gefährlichen Marktkonzentration« führe, warnt der Verband. Wie riskant es ist, wenn die Versorgung bloß noch von einem Hauptanbieter gestemmt wird, merkten derzeit die Patienten in der Apotheke. In der Lieferengpass-Datenbank des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) melden gleich mehrere Hersteller Engpässe. »Während die Bedarfe an Amoxicillin in die Höhe schnellen, kann die Produktion so schnell nicht angepasst werden. Erste Lieferengpässe sind die Folge«, schreibt Pro Generika. Andere Hersteller könnten nicht einspringen, da sie die Produktion längst eingestellt haben.

Steigende Energiekosten verschärfen das Problem

 »Das Werk in Kundl verbraucht etwa so viel Strom wie die Stadt Innsbruck«, erklärt Peter Stenico, Country Head Sandoz Germany. Die Kosten der Antibiotika-Produktion steigen aktuell massiv: Während die Energiekosten bisher bei etwa 10 bis 15 Millionen Euro im Jahr lagen, rechnet Stenico für 2023 mit Kosten in Höhe von 100 bis 120 Millionen Euro. Trotzdem können die Hersteller die Preise für Amoxicillin nicht erhöhen, da diese »durch Festbeträge und aggressive Ausschreibungen der Krankenkassen auf Kellerniveau festgeschrieben sind«, kritisiert der Verband. Wenn Unternehmen mit der Herstellung von Arzneimitteln ins Minus rutschten, müssten sie die Produktion einstellen, erläutert Bork Bretthauer, Geschäftsführer von Pro Generika. Die Politik müsse jetzt gegensteuern und es den Generika-Herstellern ermöglichen, ihre Preise den Kosten anzupassen. »Ansonsten ziehen sich noch mehr Unternehmen zurück und es wird weitere Engpässe geben.«

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