PrEP im klinischen Alltag hocheffektiv |
Carolin Lang |
29.03.2022 07:00 Uhr |
Die SARS-CoV-2-Pandemie wirkte sich laut RKI auch auf die PrEP-Einnahme und -Nachfrage in den HIV-Schwerpunktzentren aus. So gaben in Umfragen im Zuge des ersten Lockdowns 76 Prozent der HIV-Schwerpunktzentren einen Rückgang der Nachfrage an. Die Gründe für einen PrEP-Abbruch oder PrEP-Pausen hingen zumeist mit der Pandemie zusammen.
Für Apotheker besonders interessant: Laut RKI war die Angst vor Nebenwirkungen ein häufiger Grund, warum eine PrEP gar nicht erst begonnen wurde. Als Grund für Unterbrechung oder Abbruch der PrEP wurden Nebenwirkungen hingegen selten genannt, womit die Angst vor Nebenwirkungen offenbar stärker ausgeprägt war als letztlich deren Häufigkeit. Hieraus ergebe sich ein Aufklärungsbedarf, um an PrEP interessierten Menschen eine informierte, faktenbasierte Entscheidung zu ermöglichen, schlussfolgert das RKI.
Für eine umfassende Beurteilung hat das RKI im Anschluss an die PrEP-Evaluation ab dem Jahr 2022 die Verstetigung eines Monitorings der Versorgung mit der HIV-PrEP in Deutschland etabliert. Das Projekt »Surveillance der Versorgung mit der HIV-Präexpositionsprophylaxe innerhalb der GKV in Deutschland« (PrEP-Surv) wird ebenfalls vom BMG gefördert.