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EU-Abwasserrichtlinie

Preis warnt vor neuen Lieferengpässen

Im Interview mit der »Rheinischen Post« warnt ABDA-Präsident Thomas Preis, dass eine neue EU-Abwasserrichtlinie zu erheblichen Problemen bei der Generika-Versorgung führen könnte. Schon jetzt droht das Aus für die Produktion eines wichtigen Medikaments zur Behandlung von Diabetes. 
PZ
30.05.2025  15:30 Uhr

Die EU-Kommunalabwasser-Richtlinie (KARL) sorgt seit längerem für Diskussionen. Die Richtlinie schreibt eine vierte Klärstufe zur Entfernung von Mikroschadstoffen vor, an deren Kosten sich die Arzneimittelhersteller beteiligen müssen. Die Industrie warnt seit Monaten vor den Auswirkungen auf die europäischen Hersteller und die Arzneimittelpreise. Vor kurzem berichtete der »Spiegel«, dass Generikahersteller erwägen, Metformin-haltige Präparate vom Markt zu nehmen, falls die EU Richtlinie wie geplant umgesetzt wird. 

In einem Interview mit der Rheinischen Post warnte auch ABDA-Präsident Thomas Preis vor den möglichen Auswirkungen des EU-Vorhabens. Schon jetzt seien die Patientinnen und Patienten durch den möglichen Metformin-Produktionsstopp verunsichert. »Wir befürchten, dass durch die neue Abwasserrichtlinie die Lieferfähigkeit besonders bei den preiswerten Nachahmer-Arzneimitteln sich weiter verschlechtern wird«, so der ABDA-Präsident. 

Generika in Gefahr

Preis erklärte der Zeitung, da 80 Prozent aller Medikamente Generika seien, würde eine solche Verschlechterung große Auswirkungen für die Versorgung haben. Seit Jahresbeginn seien die Lieferengpässe um zehn Prozent auf fast 550 nicht lieferbare Mittel gestiegen, wird Preis indirekt zitiert. Vor allem Generika seien betroffen, weil hier der Wettbewerb durch Rabattverträge der Kassen stark sei. »Da diese Arzneimittel zunehmend nicht mehr kostendeckend produziert werden können, ziehen sich immer mehr Hersteller aus der Produktion«, warnte der ABDA-Präsident.

Preis beschrieb im Interview auch, was das für Apotheken bedeutet. »Sie müssen viel Zeit investieren in die Suche nach Ersatzprodukten«, mahnte er. Zeit für Rücksprachen mit den Ärzten und für Beratung der Patienten, die ein anderes als das verordnete Mittel erhalten müssten.

Preis berichtete gegenüber der »Rheinischen Post« auch von einer anderen EU-Richtlinie, die bereits Engpässe verursache. Hier geht es der EU um die Senkung der fluorierten Treibhausgase, was auch Dosieraerosole betrifft. »Durch die F-Gas-Verordnung besteht schon seit über einem Jahr ein Engpass bei Asthmasprays mit Salbutamol«, stellte Preis fest. »Apotheken können die Versorgung der Asthmatiker nur noch durch aus den USA und Spanien importierte Sprays sicherstellen.« Große Hersteller dieser Sprays scheuten die Umstellung der Produktion auf klimaneutrale Treibmittel und zögen sich zurück.

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