Praxen und Apotheken zunehmend in weiblicher Hand |
Bereits zum gestrigen Equal Pay Day äußerte sich die Apothekengewerkschaft Adexa in puncto Gleichberechtigung durch gleiche Bezahlung. Gehälter in weiblich geprägten Branchen seien bisher oft niedriger als solche in typischen Männerbranchen, kommentierte Bundesvorstand Tanja Kratt im aktuellen Adexa-Newsletter. Das treffe auch auf die Vor-Ort-Apotheken zu. »Deren stiefmütterliche Behandlung durch die Bundespolitik sorgt zusätzlich dafür, dass das Niveau nicht in dem Maße steigt, wie es angemessen wäre für die Leistung, die Apothekenangestellte täglich erbringen«, kritisierte Kratt, die auch Leiterin der Tarifkommission ist. Hier sei der aktuelle Vorstoß der ABDA zu begrüßen, »die endlich einmal mit klaren Forderungen und Zahlen ans Bundesgesundheitsministerium und an die Öffentlichkeit tritt«.
Vielleicht seien die Gehälter von Männern und Frauen in den Apotheken »nicht explizit und drastisch ungleich«, so Kratt weiter. »Aber es könnte schon vorkommen, dass eine weibliche Filialleitung bei der übertariflichen Vergütung weniger heraushandelt als ihr männlicher Kollege im gleichen Filialverbund.« Bei gleicher Qualifikation sei solch eine Ungleichbehandlung nicht zulässig, wie gerade das Bundesarbeitsgericht festgestellt habe. Bei gleichwertiger Tätigkeit hätten Arbeitnehmerinnen Anspruch darauf, so wie ihre männlichen Kollegen bezahlt zu werden. »Das gilt natürlich entsprechend auch für PTA, PKA oder angestellte Apothekerinnen ohne Filialleitungsfunktion.«