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Nach Herzinfarkt

Prasugrel besser als Ticagrelor

Um nach einem Herzinfarkt einen erneuten Infarkt zu verhindern, erhalten Patienten heute standardmäßig unter anderem einen ADP-Rezeptor-Antagonisten. Von den beiden bevorzugten Substanzen Prasugrel und Ticagrelor wirkt erstere einer neuen Studie zufolge besser.
Annette Mende
11.09.2019  14:00 Uhr

Die Ergebnisse der ISAR-REACT-5-Studie wurden als eines der Top-Themen auf dem kürzlich zu Ende gegangenen Kongress der europäischen Kardiologengesellschaft (ESC) in Paris diskutiert. Ist doch die Frage nach dem besten ADP-Rezeptor-Antagonisten für Kardiologen höchst relevant: Die Substanzklasse gehört ebenso wie Acetylsalicylsäure (ASS) zu den Thrombozytenaggregationshemmern, die bei Patienten mit einem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse dieses senken sollen.

Nach einem akuten Koronarsyndrom, zu dem neben dem Herzinfarkt auch die instabile Angina pectoris zählt, erhalten Patienten üblicherweise eine duale Plättchenhemmung bestehend aus ASS plus ADP-Rezeptor-Antagonist. Die ISAR-REACT-5-Studie ging nun der Frage nach, ob Prasugrel oder Ticagrelor in dieser Konstellation zu bevorzugen ist. Zu diesem Zweck wurden 4018 Patienten mit akutem Koronarsyndrom und geplantem Herzkathetereingriff an Kliniken in Deutschland und Italien randomisiert und mit einer der beiden Substanzen behandelt. Der primäre Endpunkt setzte sich zusammen aus Tod, Herzinfarkt oder Schlaganfall innerhalb eines Jahres nach Therapiestart.

Wie die Autoren um Professor Dr. Stefanie Schüpke vom Deutschen Herzzentrum München im Fachjournal »New England Journal of Medicine« berichten, war Prasugrel überlegen: Der primäre Endpunkt trat in der Prasugrel-Gruppe bei 137 von 2006 Patienten ein (6,9 Prozent), unter Ticagrelor dagegen bei 184 von 2012 Patienten (9,3 Prozent). Der Vorteil kam vor allem durch Unterschiede bei der Todesrate (3,7 versus 4,5 Prozent) und der Herzinfarktrate (3,0 versus 4,8 Prozent) zustande; die Schlaganfallrate war dagegen in beiden Gruppen ähnlich hoch (1,0 versus 1,1 Prozent). Das Blutungsrisiko war unter Prasugrel nicht erhöht; im entsprechenden Studienarm kam es bei 4,8 Prozent der Patienten zu schweren Blutungen, im Ticagrelor-Arm bei 5,4 Prozent.

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