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Apothekenführung
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»Prävention macht die Apotheke sexy«

Derzeit wandeln sich die Aufgaben einer Apotheke stark. Wie sich neue Geschäftsmodelle etablieren lassen und welche funktionieren könnten, diskutierten fünf Inhaberinnen und Inhaber bei der Expopharm – ein Vorgeschmack auf den PZ-Management-Kongress 2026.
AutorKontaktJennifer Evans
Datum 17.09.2025  07:00 Uhr
»Prävention macht die Apotheke sexy«

Wer seine Apotheke zukunftsfest gestalten möchte, braucht nicht nur gute Ideen, sondern muss diese auch umsetzen. Die Frage ist nur, wie Inhaberinnen und Inhaber Veränderungen am besten angehen – mit einem ausgearbeiteten Plan oder doch lieber sofort loslegen.

In der Diskussionsrunde im Rahmen des Formats »PZ Nachgefragt« outete sich Dr. Eva-Maria Lippke, Leiterin der Paracelsus Apotheke in Mehlingen, als Freundin strategischer Planung. Sie analysiere zunächst, ob es überhaupt einen Markt für bestimmte Angebote gebe. Dafür sammele sie erst Daten und biete auch einmal Dienstleistungen kostenfrei an, um diese zu testen. Allerdings stellt sie ihren Kundinnen und Kunden später drei Fragen: Wie fanden Sie die Dienstleistung, würden Sie diese noch einmal in Anspruch nehmen und wären Sie bereit, in Zukunft dafür zu zahlen?

Wie sich herausstellte, funktionierten in ihrer traditionellen Landapotheke vor allem Blutzucker- und Blutfett-Messungen. Auch das Paket einer Reise-Impfberatung komme gut an. Dafür kalkuliert sie nach eigenen Angaben 25 Euro pro Person. Schließlich rechne man bei einer Massage auch mit 1 Euro pro Minute, begründete sie die Preisgestaltung.

Keine Berührungsängste

Anders geht Dr. Nojan Nejatian Veränderungen an. Der Inhaber der Heegbach Apotheke & Sanitätshaus in Erzhausen agiert ganz nach dem Motto: »Einfach machen, nicht zu lange nachdenken.« Inzwischen hat er einen jährlichen Informationstag für pflegebedürftige Patienten und ihre Angehörigen ins Leben gerufen, zu Themen wie Diabetes, Demenz oder Krebs – alles aus der Hand der Apotheke.

Die Offizin der Zukunft ist in seinen Augen eine Begegnungsstätte, die unter anderem Patienten, Dienstleister und Gesundheitsämter zusammenbringt. Wichtig ist ihm vor allem:  »Wir müssen die Herzen der Menschen erobern.« Wirtschaftliche Berechnungen hinderten ihn hingegen beim Umsetzen, wie er zugab.

Zwischen diesen beiden Ansichten bewegt sich Dr. Christian Fehske, Inhaber der Rathaus-Apotheke in Hagen. Er hält »Balance für den Schlüssel zum Erfolg« und spricht von »Mut und Vorsicht« zugleich. Für einen guten Ansatzpunkt hält er es, mindestens 51 Prozent richtige Entscheidungen zu treffen. Obwohl auch er die Stärke der Vor-Ort-Apotheke darin sieht, »keine Berührungsängste zu haben« und die Gäste, wie er seine Kundinnen und Kunden nennt, in schwierigen Situationen auch mal in den Arm zu nehmen, müsse man als Unternehmer irgendwann »einen Strich machen«, also Bilanz ziehen und nachrechnen.

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